Zurück in die Schule
Hattingens Schulen fühlen sich für die Wiedereröffnung trotz Corona vorbereitet

Auch in das Gymnasium Waldstraße in Hattingen kehren am Donnerstag die ersten Schüler zurück. | Foto: Archiv
  • Auch in das Gymnasium Waldstraße in Hattingen kehren am Donnerstag die ersten Schüler zurück.
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Seit Mitte März sind die Schulen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Jetzt kehren in einem ersten Schritt die Abschlussklassen am Donnerstag, 23. April, in die Schulen zurück. Die Ankündigung des Landes am vergangenen Mittwoch hat für viele Diskussionen gesorgt, doch Hattingens weiterführende Schulen sehen sich gut gerüstet.

Von Vera Demuth

„Für die Abiturienten ist das grundsätzlich machbar“, ist Thorsten Köhne, Leiter des Gymnasiums Holthausen, überzeugt. Knapp 100 Schüler könnten freiwillig zurückkehren. Wie viele es tatsächlich sein werden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Unterricht wird nur in den Abifächern erteilt. Dazu werden die Schüler in Gruppen aufgeteilt. Zum Beispiel wird der Mathe-Leistungskurs, den 16 Schüler besuchen, zweigeteilt. „So bleibt die Gruppengröße gewahrt“, erklärt Köhne. Denn neun Schüler plus Lehrkraft passten in einen Klassenraum, um die Abstandsregelung von eineinhalb Metern einzuhalten. „Auch wenn man zur Toilette muss, kann man rausgehen, ohne jemandem zu nahe zu kommen.“ Der Englisch-Leistungskurs mit 28 Teilnehmern wird auf zwei besonders große Räume aufgeteilt.

Tische und Handläufe werden gereinigt

Auch Hygienemaßnahmen werden ergriffen. Die Hausmeister stellen in jedem Raum Flüssigseife und Papierhandtücher bereit. Zudem sorgten sie dafür, dass während des Unterrichts die Handläufe gereinigt und in den Pausen die Tische abgewischt würden. Zusätzlich gibt es Desinfektionsgeräte an den Haupteingängen.
Bevor es jedoch überhaupt ins Gebäude geht, werden sich die Schüler nach Gruppen getrennt auf dem Schulhof versammeln. Kreidemarkierungen sollen dabei für den nötigen Abstand sorgen. "Wir führen sie dann wie in der Grundschule hinein und auch wieder hinaus", erläutert Thorsten Köhne.
Abstandsregeln in den Klassenräumen sowie eine Aufteilung der Schüler in Gruppen wird es auch im Gymnasium Waldstraße geben. "Außerdem besorgen wir Desinfektionsmittel und sprechen mit der Stadt wegen der Reinigung", sagt Anette Christiani. "Wir bereiten das Gebäude so vor, dass alles klappen kann", hofft die Schulleiterin auch auf die Sorgfalt der 95 Abiturienten.
Als weitere Schutzmaßnahmen wird es eine Eingangs- und Ausgangsregelung geben, um die Situation im Gebäude zu entzerren und nicht so viele Begegnungsmöglichkeiten zu bieten. Zudem werden nicht alle Schülergruppen ihren Unterricht zur selben Uhrzeit beginnen, so dass auch die Pausen versetzt stattfinden werden.

Vorabi-Klausuren sind bereits geschrieben

Trotz des Unterrichtsausfalls vor den Osterferien und der schwierigen Gesamtsituation während der Corona-Krise sieht Christiani die Abiturienten sehr gut auf die Prüfungen, die am 12. Mai starten, vorbereitet. "Wir haben vor den Ferien alle Vorabi-Klausuren geschrieben, und die Schüler haben sie schon zurückbekommen", so die Schulleiterin. "Jetzt geht es eher um ein Lernangebot, das die Schüler wahrnehmen können."

Rückkehr zum Live-Unterricht

Mittragen kann Jürgen Ernst, Leiter der Realschule Grünstraße, die Wiedereröffnung der Schulen. "Ich kann nachvollziehen, dann man nun unter möglichst kontrollierten Bedingungen zum Live-Unterricht übergeht." Seiner Einschätzung nach seien die Vorgaben des Landes zur Einhaltung der Hygienestandards und zur Umsetzung mit Lehrkräften, die keiner Risikogruppe angehören, umsetzbar.
Rund 150 Schüler aus fünf zehnten Klassen könnten am Donnerstag zurückkehren. Auch unter ihnen gibt es Angehörige der Risikogruppen. "Sie müssen nicht kommen", erklärt Ernst.
Jede Klasse wird in drei Gruppen mit etwa zehn Schülern aufgeteilt. Dass das Land keine Gruppengröße vorgibt, begrüßt Ernst. "Das ist richtig, weil man die Größe des Raumes betrachten muss." In den Räumen wird es außerdem eine feste Sitzordnung sowie festgelegte Abstände geben.
Als gute Entscheidung bezeichnet Ernst es, dass das Land beschlossen hat, die zentrale Abschlussprüfung abzusagen. "Das hätte sonst Verwerfungen gegeben, weil die Schulen unterschiedliche Ausfälle hatten", so Ernst. Die Realschule Grünstraße etwa wurde wegen eines Infektionsfalles eine halbe Woche vor allen anderen Schulen geschlossen. Mit einer dezentralen Lösung bei der Prüfung könne man die Schüler da abholen, wo sie stünden, sagt der Schulleiter.
Die Gesamtschule Hattingen war bis Redaktionsschluss für eine Auskunft nicht zu erreichen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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