Hattingen hat... Schmierereien am Bahnhof trotz Videoüberwachung?

Hattingen hat... Schmierereien am Bahnhof trotz Videoüberwachung?

Der Hattinger S-Bahnhof gehört laut VRR Stationsbericht zu den schlechtesten im VRR-Einzugsgebiet.
Ein Hauptgrund sind Schmierereien im Bahnhof. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen gewollter, legaler Graffitikunst und Verzierungen und Illegales und kunstloses besprühen der Bahnhofswände. Und obwohl dort seit Jahren Kameras für die Überwachung im Einsatz sind, konnten weder Schmierereien verhindert, noch Verursacher ermittelt werden.

Die Videoüberwachung ist damit nicht nur überflüssig, sie kann auch noch unerwünschte Folgen haben:
Videokameras führen in einigen Fällen dazu, dass Mitmenschen dem Opfer einer Straftat nicht zu Hilfe kommen, weil sie mit dem Eintreffen von Sicherheitskräften rechnen – in der Regel zu Unrecht. Unter Videoüberwachung vermeiden Menschen unbefangene, kreative und individuelle Verhaltensweisen, um nicht aufzufallen. Dadurch droht zunehmend eine gleichförmige Gesellschaft zu entstehen. Es beeinträchtigt die Privatsphäre, wenn das Verhalten von Menschen beobachtet und aufgezeichnet wird, ohne dass sie dazu Veranlassung gegeben haben. Der Kuss am Bahnhof sollte nicht gefilmt, eine private SMS nicht per Kamera-Zoom mitgelesen werden. Die hohen Kosten von Video-Überwachungssystemen binden außerdem Mittel, die für sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität fehlen. Video-Überwachungssysteme werden zum Anlass genommen, Personal einzusparen. Braucht jemand Hilfe, findet er dann keine Ansprechpartner mehr.

Die Kosten einer anlasslosen Videoüberwachung stehen insgesamt außer Verhältnis zu dem behaupteten Nutzen. Die durch den Abbau anlassloser Überwachung eingesparten Mittel lassen sich sinnvoller für Maßnahmen der Kriminalprävention und zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins einsetzen, deren Wirksamkeit erwiesen ist.

“Die Kosten von Betrieb und Wartung der Überwachungskameras steht in keinem Verhältnis zum erhofften Nutzen, daher lehnt die Piratenpartei eine Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Flächen und Räume ab. Die eingesparten Kosten sollten stattdessen für Maßnahmen der Kriminalprävention eingesetzt werden, deren Wirksamkeit tatsächlich erwiesen ist (z.B. Belebung von Bahnhöfen, Beseitigung von Verschmutzungen, angemessene Präsenz und Erreichbarkeit von Sicherheitspersonal).” so Sascha Kursawe von den Piraten.

In Zeiten von knappen Kassen und belasteten Haushalten ist Kreativät notwendig: Da im VRR-Stationsbericht seit Jahren die Verschmutzung durch illegal angebrachte Graffiti der Hauptkritikpunkt ist, könnte die Umwandlung in legal gesprühte Graffiti mit künstlerischen Elementen eine pragmatische Lösung sein. Erfahrungen in anderen Ruhrgebietsstädten
haben gezeigt, dass das Angebot von legalen Flächen die illegalen Graffiti massiv reduziert.

Autor:

Sascha Kursawe aus Hattingen

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