Aktionswoche für Toleranz und Demokratie
Hattingen hat Haltung

Hattinger Schulen beteiligen sich auch in diesem Jahr an der Stolperstein-Putzaktion. Foto: Stadt Hattingen
  • Hattinger Schulen beteiligen sich auch in diesem Jahr an der Stolperstein-Putzaktion. Foto: Stadt Hattingen
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

In Gedenken an die Reichspogromnacht findet auch in diesem Jahr wieder die Gedenk- und Aktionswoche „Hattingen hat Haltung“ vom 3. bis zum 12. November statt. „Geschichte wachhalten - Parallelen zum Jetzt erkennen - engagiert für die Demokratie einstehen“, ist das Motiv der Hattinger, die sich aktiv an dem vielseitigen Wochenprogramm beteiligen.

Den Auftakt macht am 3. November die Ausstellung „Wann wohl mein Leid ein Ende hat…?“, die an die Deportation der Hattinger Jüdinnen und Juden erinnert. Kurze Tafeln gedenken im Foyer des Rathauses an die 25 Opfer aus Hattingen. Ausstellungseröffnung ist um 16 Uhr.

Filmprojekt mit Israel

Ein internationales Filmprojekt hat die Realschule Grünstraße mit Schulen aus Berlin und dem israelischen Haifa realisiert. Gemeinsam mit dem Hattinger Filmemacher Claus Barteczko zeichneten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Lebensphasen der in Hattingen geborenen Goldschmiedin und Industrie-Designerin Emmy Roth nach. Entstanden ist dabei ein Film, der sich mit aktuellen Fragestellungen nach Emanzipation, Flucht, Mut und dem Wert der Erinnerung auseinandersetzt. Der Film wird am 6. November um 18.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses gezeigt.

Gegen den Rechtsruck

Mit dem aktuellen Rechtsruck in der Gesellschaft und den daraus resultierenden Herausforderungen beschäftigt sich die Demokratiekonferenz der „Partnerschaft für Demokratie Hattingen“ am 4. November um 13 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Am 7. November findet außerdem ein Podiumsgespräch mit der Antisemitismusbeauftragten des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in der evangelischen Kirche Winz-Baak statt. Ab 19 Uhr diskutiert die Veranstaltung die zunehmende Hetze und Gewalt gegen Politik und Medien und sucht nach Wegen, wie unsere Demokratie vor Demagogie beschützt werden kann.

Als Zeichen der Solidarität und der Hoffnung laden alle Hattinger Religionsgemeinschaften zu einem gemeinsamen Friedensgebet, am 12. November um 17 Uhr in die evangelische Kirche Winz-Baak ein. Im Anschluss daran wird die Hattinger Kammeroper „Des Bösen gelbe Schwefellichter“ des Hattinger Komponisten und Musikers Bernd Johannes Wolf um 19 Uhr uraufgeführt. Dem Libretto des Stückes liegen ausdrucksstarke Dokumente aus dem Hattinger Stadtarchiv sowie Texte der Dichterin Nelly Sachs zugrunde. Für die Aufführung konnten sowohl ein professionell besetztes Instrumentalensemble als auch hochkarätige Gesangssolisten gewonnen werden.

Erinnerung an die Schrecken

Mit dabei ist auch die Stolpersteinputzaktion der Hattinger Schulen. Außerdem findet ein Konzert der Bremer Folkband „Die Grenzgänger“ statt und die Stadtbibliothek bietet einen virtuellen Einblick in das Versteck von Anne Frank. Die offizielle Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht am 9. November erinnert an den Schrecken der Nazidiktatur. Treffpunkt ist 17 Uhr vor dem Rathaus, um gemeinsam mit Lichtern der Erinnerung durch die Innenstadt zur Kranzniederlegung am Synagogenplatz zu gehen.

Seit 2018 initiiert die städtische Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten und Integration zusammen mit der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie Hattingen diese „Woche für Toleranz und Demokratie, gegen das Vergessen“.

Da die Veranstaltungswoche mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert wird, ist der Zugang zu allen Veranstaltungen kostenfrei.

Autor:

Lokalkompass Hattingen aus Hattingen

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