Gehen in Hattingen bald die Lichter aus?

In Hattingen sollen die Lichter ausgehen - zumindest zeitweise, schlägt die Stadtverwaltung aus Kostenersparnis vor. Die Weihnachtsmarktbeleuchtung bleibt davon natürlich unberührt.  Foto: STADTSPIEGEL-Archiv
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In Hattingen sollen die Lichter ausgehen! Zumindest zeitweise und um Kosten zu sparen. Mit diesem Thema beschäftigt sich in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag, 20. November, 17 Uhr, der Umwelt-, Verkehrs- und Feuerschutzausschuss im Großen Sitzungssaal des Rathauses.

Ganz neu ist das Thema allerdings nicht, doch nun soll es endlich konkret werden – dem maroden städtischen Haushalt zuliebe. Bereits vor zwei Jahren war das Thema in der Diskussion.
Schon damals hatte die Stadt dargelegt, dass aus Sicht der Verwaltung eine Abschaltung einzelner Ortsteile oder von Nebenstraßen allein wegen des Sicherheitsbedürfnisses der Bürger nicht erfolgen sollte. Vielmehr schlug sie Einsparmöglichkeiten vor, die zu keiner nennenswerten Verschlechterung des Beleuchtungsniveaus führen würden.
Diese Vorschläge wurden dann auch einstimmig beschlossen und sind zwischenzeitlich umgesetzt.
Erneut geprüft werden soll eine weitere Senkung der Betriebskosten durch (zeitweise) Reduzierung der Beleuchtung in den Nachtstunden. Das hierdurch mögliche Konsolidierungspotential wird auf etwa 30.000 Euro jährlich geschätzt, und zwar ab 2013.
Nach Verhandlungen mit der AVU könnten in den Nachtstunden folgende Abschaltungen vorgenommen werden, ohne dass zusätzliche Aufwendungen zu Lasten der Stadt für die Installierung von neuen Einspeisungen und Zählern vorgenommen werden müssten:
Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte mit rund 300 Leuchten zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens; Einsparpotential geschätzt 8.600 Euro/Jahr
Gewerbegebiet Beul II mit rund 35 Leuchten von 23 bis fünf Uhr morgens; Einsparpotential geschätzt 2.260 Euro/Jahr
Gewerbegebiete Ludwigstal mit rund 60 Leuchten) von 23 bis fünf Uhr morgens; Einsparpotential geschätzt 3.080 Euro/Jahr
Eine Abschaltungen in verschiedenen Straßen in den Außenbereichen wie Bredenscheid-Stüter, Elfringhausen und Oberstüter mit rund 130 Leuchten von Mitternacht bis fünf Uhr morgens brächte ein Einsparpotential von geschätzten 4.150 Euro pro Jahr.
Insgesamt könnte so eine Einsparung von rund 18.100 Euro/Jahr erzielt werden.
Um das Ziel von 30.000 Euro/Jahr zu schaffen, müssen weitere Abschaltungen vorgenommen werden, und zwar von etwa 350 zusätzlichen Straßenleuchten in Blankenstein, Holthausen, Innenstadt, Niederbonsfeld, Niederwenigern, Südstadt, Welper und Winz-Baak mit etwa 350 Leuchten.
In Abstimmung mit der AVU schlägt die Stadtverwaltung folgende weiteren Abschaltungen (jeweils von Mitternacht bis fünf Uhr morgens) vor, weil sie ohne Zusatzkosten für Technik machbar sind:
Holthausen: Siedlung Am Altland einschließlich In der Behrenbeck, Am Altland, Eickelskamp und Auf der Gahr, Gewerbegebiete Ludwigstal
Innenstadt: Fußweg August-Bebel-Straße Richtung Gewerbe- und Landschaftspark, Hüttenstraße von Welperstraße bis Stadtgrenze Bochum einschließlich An der Kost, teilweise Marxstraße, teilweise Am Büchsenschütz und teilweise Werksstraße
Niederbonsfeld: Kohlenstraße in Höhe Sportplatz
Niederwenigern: Isen­ber­ger Weg, Gewerbegebiet Beul II
Südstadt: Die komplette Südstadt wird über vier Stationen geschaltet. Eine teilweise Abschaltung sei daher ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand nicht möglich und sollte daher entfallen, so die Stadt
Welper: Gewerbe- und
Landschaftspark Henrichs­hütte; sonst wie Südstadt
Winz-Baak: Auf dem Stade, Gewerbegebiet Beul II
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass es technisch ohne weiteres möglich wäre, die komplette Straßenbeleuchtung im gesamten Stadtgebiet stundenweise auszuschalten. Bei einer kompletten Abschaltung aller Leuchten für vier Stunden in der Nacht würde eine Einsparung von etwa 125.000 Euro/Jahr erzielt werden.
Dem Umwelt-, Verkehrs- und Feuerschutzausschuss wird vorgeschlagen, die Abschaltungen zunächst für drei Monate vornehmen zu lassen. Damit dies für die Öffentlichkeit deutlich wird, müssen Markierungen an den jeweiligen Beleuchtungsmasten angebracht werden, dass die Beleuchtung hier nachts ausgeschaltet wird. Auch wird hierüber die Kreispolizei in Schwelm informiert.
Danach soll geprüft werden, wie sich die Abschaltungen auswirkten. Auch wird dann nochmals mit der Kreispolizei in Schwelm Kontakt aufgenommen, ob durch die Abschaltungen neue Angsträume entstanden sind oder eine Erhöhung der Straßenkriminalität erkennbar ist.
Die endgültige Entscheidung über die vorgeschlagenen Abschaltungen ist anschließend vom Umwelt-, Verkehrs- und Feuerschutzausschuss zu treffen.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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