Erweiterung der Moschee - Panik oder Populismus?

In Hattingen leben seit Jahrzehnten Menschen mit muslimischem Glauben. In dieser Zeit haben wir sie als Nachbarn, Arbeitskollegen oder schon als Spiel- oder Schulkameraden kennengelernt. Häufig sind Freundschaften entstanden. Und dies, obwohl es kulturelle oder religiöse Unterschiede gibt. Ich war eigentlich der Ansicht, daß es in Hattingen so gut wie keine Probleme zwischen den Menschen unterschiedlicher Kultur gibt. Doch seit einigen Tagen werde ich eines Besseren (eigentlich muss es heißen eines Schlechteren) belehrt.
Der Grund dazu ist eine Vorannfrage einer muslimischen Gemeinde an die örtliche Behörde eine erweiterte Moschee zu bauen. Eigentlich etwas, was in vielen Kommunen in Nordrhein-Westfalen passiert. In unserem Staat gibt es die Religionsfreihet. Dazu gehört nach meinem Verständnis auch, dass man in würdigen Räumen seinem Gott anbeten und diesem auch dienen kann. In Hattingen ist die Gemeinde nun einmal gewachsen und das Gotteshaus ist mit der Zeit nun mal zu klein geworden. Aber es gibt auch Zeitgenossen, die dies anders sehen. Nicht nur Rechtsextremisten von "Pro NRW", sondern auch Politiker, welche wir schon jahrelang aus dem Stadtrat kennen.
Haben Christdemokraten immer Integration hochgehalten und auch stets mit stolz auf ihre guten Kontakte zu muslimischen Bürgern geprahlt. Noch vor Tagen berichtete man stolz, dass der EN-Kreis die erste muslimische Frau in den Bundestag entsendet. Und zeitgleich vermeldet der Hattinger CDU-Chef Gerhard Nörenberg, dass ihm die rechtsextreme Partei Pro NRW zu seinem Vorstoss eine Bürgerbefragung zu diesem Thema durchführen zu lassen. Zwar erklärte Herr Nörenberg, daß ihm diese Glückwünsche peinlich seien. Peinlich sollte dem CDU-Chef und seinen Leuten der Vorschlag mit dem Bürgerantrag allemal sein. Hat dieser konservative Haufen eigentlich so wenig kommunalpolitisches Wissen, dass Nörenbergs Vorschlag ins Leere laufen muss, weil er in diesem Stadium einer Voranfrage überhaupt nicht zulässig ist. Oder wollten die Christdemokraten nur mal eben am Rechten Rand fischen, weil denen nichts anderes mehr einfällt? Auf jeden Fall handelt es sich um politischen Populismus pur. Suche nach neuen Wählern zu Lasten anderer.
Mittlerweile hat Pro NRW für Samstag, 19.Oktober ab 13 Uhr eine Demonstration angemeldet Hoffentlich haben viele Hattinger etwas dagegen , kommen zum Fest des Moscheenvereins und geben ein neues Zeichen der Solidarität.
Die CDU mit ihrem Herrn Nörenberg sollten besser einmal in der deutschen Literatur schmökern, denn wie heißt es in Goethes Zauberlehrling: "Die Geister die ich rief..." Wehret den Anfängen!

Autor:

Wolfgang Wevelsiep aus Hattingen

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