Friedensdemo auf dem Schulhof Gymnasium Waldstraße
Durch Gewalt verlieren alle

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Am 25. November 2019 wurde das Gymnasium Waldstraße als Europaschule zertifiziert. Die Auszeichnung fand im Rahmen der Jahrestagung der Europaschulen in Nordrhein-Westfalen im Landtag NRW statt, die der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales und das Ministerium für Schule und Bildung in Kooperation mit der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn durchgeführt haben. Durch die Auszeichnung sollte deutlich gemacht werden, dass Europa näher zusammenrückt und die Schülerschaft sich mit europäischen Themen beschäftigt. Niemand hätte wohl zu diesem Zeitpunkt geahnt, was durch die Corona-Pandemie und jetzt durch den Krieg in der Ukraine auf Europa zukommt. Schüler und Lehrer fanden sich bei strahlender Frühlingssonne auf dem Schulhof zusammen, um ein Zeichen zu setzen gegen den Krieg und für den Frieden.

Das Thema Europa ist nicht nur in der Europa-AG des Gymnasiums ein großes Thema. In der 7. und 8. Klasse finden sich Schüler und Schülerinnen zu dieser Arbeitsgemeinschaft zusammen. So haben sie sich auch in Zeiten des verstärkten Abstandhaltens mit dem Zusammenrücken in Europa beschäftigt, denn Kurse, Klassen und einzelne Schülerinnen und Schüler haben sich beispielsweise mit Ritualen europäischer Länder an Weihnachten im Unterricht oder zu Hause beschäftigt. Daraus entstand eine Ausstellung mit Plakaten und Texten zu Weihnachten in Spanien, Frankreich oder Serbien, mit lateinischen Weihnachtsliedern und ihrer Entstehungsgeschichte oder auch Weihnachtsvokabular in unterschiedlichen Sprachen und einer ganz besonderen deutsch-französischen Weihnacht im Kriegsjahr 1914. Zudem haben viele Schülerinnen und Schüler „Frohe Weihnachten“ in den unterschiedlichen europäischen Sprachen geschrieben und gestaltet.
Doch während zur Weihnachtszeit der Frieden in Europa fast selbstverständlich erschien, sieht das heute ganz anders aus. Bei der Friedenskundgebung auf dem Schulhof der Waldstraße wird das mehr als deutlich. „Es geht uns darum, auf die Werte hinzuweisen, für die wir einstehen und die wir vermitteln wollen. Ganz grundsätzlich sind diese in der Charta der Vereinten Nationen und in unserem Grundgesetz formuliert. Den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, die Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts beizulegen – darum geht es.
Paula, Lucy und Mirja gehören zu der Europa-Arbeitsgruppe. Sie erzählen, dass sie mit der ukrainischen Studentin Tetiana Zheleznyak zusammenarbeiten. Sie studiert in Bochum und noch heute lebt ihre Familie in der Ukraine. Sie unterstützt daher die Hilfen, die über die Gesellschaft Bochum – Donezk laufen. Donezk ist seit 1987 die Partnerstadt von Bochum. Seit dieser Zeit gibt es zahlreiche humanitäre Projekte für die Stadt in der Ukraine. Seit 1992 führt die Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. beispielsweise das Projekt „Hilfe für leukämiekranke Kinder“ durch, das seit 1994 unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Bochumer Stadtoberhaupts steht. Ziel dieser Hilfe ist, die leukämiekranken Kinder nach Möglichkeit mit den gleichen modernen Methoden wie bei in Deutschland zu behandeln und somit ihre Lebenschancen zu erhöhen. Im Moment starten viele Hilfstransporte in die Ukraine. Dazu rufen auch die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Waldstraße auf. Vor allem haltbare Lebensmittel (mindestens sechs Monate) und Hygieneartikel, aber auch warme Decken und Schlafsäcke werden gebraucht.
Linda und Elena von der Schülervertretung sagen: „Wir stehen hier gemeinsam im Frieden auf dem Schulhof und wir setzen mit dieser Aktion ein Zeichen gegen den Krieg. Der Schülerschaft ist deutlich anzusehen, wie sehr sie das Thema bewegt. Durch Gewalt, so sagen sie, verlieren wir doch alle. Die Zukunft von Europa soll eine friedliche sein – das wünschen sich nicht nur die Schüler und Lehrer auf dem Schulhof des Gymnasiums Waldstraße. Alle Fotos: Pielorz

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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