Paul Höller (37) ist neuer Kreisdirektor im EN-Kreis
"Die perfekte Schnittstelle"
Er ist Profi in Politik und Verwaltung, liebt es, "direkt vor Ort für die Menschen zu arbeiten" und gehört seit Anfang Januar zur Spitze der Kreisverwaltung: Paul Höller hat seine Arbeit als Kreisdirektor aufgenommen. Der Kreistag hatte den 37-Jährigen im November mit großer Stimmenmehrheit zum Nachfolger von Iris Pott gewählt.
"Eigentlich würde ich jetzt die große Tour durch das Kreishaus und die Außenstellen machen, möglichst schnell möglichst viele Kolleginnen und Kollegen kennenlernen." Eigentlich. Die Corona-Pandemie lässt ihn darauf verzichten. "Ich kann doch nicht als möglicher Superspreader durch die ganze Verwaltung laufen", sagt Höller.
Persönliche Vorstellungsrunde fällt leider aus
Also verbringt der auf acht Jahre gewählte Vize-Chef seine ersten Arbeitswochen mit zahlreichen Telefon- und Videokonferenzen, nimmt an Sitzungen des Krisenstabs teil und bespricht sich mit Landrat Olaf Schade, dessen allgemeiner Stellvertreter er nun ist. Und er arbeitet sich in den Fachbereich 1 ein, den er selbst leitet. Dazu zählen unter anderem die Bereiche Personal, Recht, Kreistagsbüro, ADV und Gebäudemanagement, in denen 135 Mitarbeiter beschäftigt sind. Insgesamt sind bei der Kreisverwaltung 1373 Mitarbeiter und 93 Auszubildende unter Vertrag.
Die großen Themen und Projekte, mit denen sich der Ennepe-Ruhr-Kreis beschäftigt, sind Höller ohnehin vertraut. Seit 2009 bis zu seiner Amtseinführung als Kreisdirektor war er Kreistagsmitglied und Fraktionsvorsitzender der Partei Bündnis 90/die Grünen.
Erstes politisches Mandat mit 21 Jahren
Sein erstes politisches Mandat übernahm Höller bereits mit 21 Jahren in seiner Heimatstadt Wetter, während er in Bochum Politikwissenschaft und Geschichte studierte. Nur wenige Monate zuvor war er den Grünen beigetreten, weil die Partei - wie er selbst - die Bebauung einer Wiese am Harkortsee verhindern wollte.
Nach seinem Master-Abschluss 2008 arbeitete Höller in Düsseldorf erst als Referent des Landesvorsitzenden von Bündnis 90/die Grünen, dann als Vorstandsreferent. 2013 wechselte er ins Bildungsministerium, war dort als Referent zuständig für Ganztag, Politische Bildung und Erinnerungskultur.
"Vor Ort für die Menschen arbeiten"
Während dieser ganzen Zeit blieb der zweifache Familienvater in der Kommunalpolitik aktiv. "Direkt vor Ort für die Menschen zu arbeiten, im besten Fall eine positive Veränderung zu bewirken, das macht mir einfach am meisten Spaß", sagt er. In der Bewerbung auf die Nachfolge von Iris Pott sah er für sich die Chance, dies hauptberuflich zu machen, in der Position des Kreisdirektors die für ihn "perfekte Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung mit sehr vielfältigen Aufgaben und immer wieder neuen Themen".
Als Schwerpunkte für die Arbeit der Kreisverwaltung in den nächsten Jahren sieht er die zahlreichen Bauprojekte, die bereits laufen oder geplant sind, an den Schulen, das Gefahrenabwehrzentrum. "Und die Sanierung des Kreishauses", sagt Höller. "Es soll nicht nur darum gehen, den Brandschutz auf Stand zu bringen, sondern auch im Sinne der Mitarbeiter eine deutliche Verbesserung zu erreichen."
Kreisverwaltung als attraktiven Arbeitgeber erhalten
Denn ein weiteres wichtiges Ziel ist es für ihn, die Kreisverwaltung als Arbeitgeber attraktiv zu halten. "Ein angenehmes Arbeitsumfeld, auch im baulichen Sinne, gehört zum Job dazu", ist Höller überzeugt. Als sehr angenehm empfindet er das Arbeitsklima unter den Kollegen: "Alle, mit denen ich in der Verwaltung bislang zu tun hatte, haben mich durchweg herzlich und selbstverständlich aufgenommen. Das ist sehr schön."
Autor:Lokalkompass Hattingen aus Hattingen |
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