Bürgertreff, Kita und Jugendtreff an der Hunsebeck

Die "Neue Mitte Welper"

Viele Welperaner können es kaum erwarten, sich endlich im neuen Bürgertreff An der Hunsebeck begegnen zu können. Die Ehrenamtlichen gingen viele Jahre im alten Gemeindeamt ein und aus und manche Treffen finden dort noch heute statt. Doch das in die Jahre gekommene städtische Gebäude ist völlig marode. Seit 2017 gab es Überlegungen, die Sanierung am Kita-Standort Hunsebeck mit der Baumaßnahme für einen neuen Bürgertreff zu verbinden. Jetzt kann bald endlich Einzug gefeiert werden. Bei einer Baustellenbesichtigung trafen sich viele Welperaner, um über mögliche Nutzungen zu diskutieren. Im Sommer soll es soweit sein.

An der Hunsebeck 18 betreibt die Stadt Hattingen seit vielen Jahren eine Kindertagesstätte und einen Jugendtreff. Beide waren in die Jahre gekommen und wurden saniert. „Bei der Baumaßnahme wurde dann ein Geschoss auf das bestehende Dach der Kita aufgestockt, um einen neuen Bürgertreff zu schaffen. Mittelpunkt des neuen Treffs ist der große Veranstaltungsraum, der Platz für rund siebzig Personen bietet und über eine zeitgemäße technische Ausstattung verfügt“, erklärt Regine Hannappel von der Stadt Hattingen, zuständig für Stadtentwicklung. Der Gebäudekomplex wird damit künftig städtische Einrichtungen für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen beherbergen und so auch das Miteinander von Alt und Jung fördern. Eine gute Nachricht vor allem für die vielen ehrenamtlichen Gruppierungen in Welper.
Ein modernes Lüftungssystem (gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie besonders wichtig) sowie flexible Vortrags- und Präsentationsmöglichkeiten mit Beamer ermöglichen die Durchführung unterschiedlicher Veranstaltungsformate. Eine Teeküche, ein Büroraum, sowie Sanitäranlagen runden das Raumprogramm ab. Um den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht zu werden, wird die Höhendifferenz zwischen dem Bürgersteig der Straße An der Hunsebeck und dem Gebäude durch einen Hublift neben der Außentreppe überwunden.

Vision Gemeinschaft

Als erster Schritt der Baumaßnahme entstand im Mai 2021 die wetterfeste Gebäudekonstruktion, also Rohbau-, Zimmer-, und Dacharbeiten. Auch die Maßnahmen zur Wärmedämmung und der Fenstereinbau gehörten dazu. Im zweiten Schritt kommt der Innenausbau des Gebäudes. Planmäßig soll die Baumaßnahme im Sommer 2022 beendet sein. Interessiert schauen sich die Welperaner ihren neuen Bürgertreff an, begleitet von Quartiersentwicklerin Gabriele Krefting. Mit dabei ist auch Awo-Mitarbeiterin Rita Nachtigall, zuständig im Stadtumbauprojekt Welper unter anderem für die bisherige Nutzung des alten Bürgertreffs im Gemeindeamt. Begeistert sind die Welperaner von den hellen lichtdurchfluteten Räumen und dem Ausblick ins Grüne. Skeptisch zeigen sie sich von dem großen Veranstaltungsraum, ob der denn tatsächlich auch groß genug sei. Die moderne Küche, die auf ihren Einbau wartet, finden alle super – aber es gibt Kritik daran, dass die Küche im Kinder- und Jugendtreff viel größer und mit einer Kochinsel ausgestattet sei. Das, so wird angemerkt, komme den Bedürfnissen einer Kochgruppe und auch Menschen mit Handicap mehr entgegen. Gabriele Krefting greift den Punkt sofort auf. „Bei Bedarf haben wir durch die Räume der Kita und des Kinder- und Jugendtreffs wertvolle Synergiemöglichkeiten. Wir wollen ja gerade generationsübergreifende Projekte und da wäre es wunderbar, wenn sich eine Kochgruppe beispielsweise gemeinsam mit den Jugendlichen gründen würde, die dann auch in der Küche im Kinder- und Jugendtreff kochen könnte.“ Auch die Leitung der dreigruppigen Kita, Britta Schlitter, ist sofort dabei: „Unser Mehrzweckraum eignet sich beispielsweise für Sportgruppen. Auch wir möchten die Gemeinschaft mit den Nutzern des Bürgertreffs.“
14 Gruppen gibt es aktuell, die noch im Gemeindeamt im alten Bürgertreff zusammenkommen. Darunter sind das Nähcafé, aber auch Politik und Chöre oder Tanzgruppen. „Unser Ziel ist es, nicht nur diesen Gruppen eine Belegung im neuen Bürgertreff zu bieten, sondern auch dazu aufzufordern, sich gegenseitig kennenzulernen und gemeinsam Neues auszuprobieren“, wünscht sich Gabriele Krefting. Die Verantwortlichen machen deutlich: Gemeinsamkeit soll keine Vision bleiben. Die Hunsebeck soll zur neuen Mitte in Welper werden und einen Austausch von Generationen und Institutionen ermöglichen. Die baulichen Voraussetzungen dafür sind jedenfalls fast fertig. Die Umsetzung des Projekts „Stadtteilzentrum Welper“ erfolgt seit 2015 durch die Stadt Hattingen im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau Welper und wird vom Land Nordrhein- Westfalen und dem Bund gefördert. 2018 gab es die Zusage vom Land NRW für die Förderung des Stadtteilzentrums. 636.500 Euro gibt es für den Neubau aus der Landeshauptstadt.