Dialog zum Bau der Moschee geht weiter - CDU will Ratsbürgerentscheid

Vertreter von DITIB, Politik und Verwaltung der Stadt vor der Moschee in Esse-Katernberg
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  • Vertreter von DITIB, Politik und Verwaltung der Stadt vor der Moschee in Esse-Katernberg
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Vor dem angedachten Ausbau, Umbau oder Neubau der Moschee mit Minarett der Ditib-Gemeinde an der Martin-Luther-Straße (der STADTSPIEGEL berichtete mehrfach) möchte die CDU-Fraktion die Bürger mit ins Boot holen. Daher beantragt sie für die nächste öffentliche Ratssitzung am Donnerstag, 17. Oktober, ab 17 Uhr im Rathaus diesen Punkt mit auf die Tagesordnung setzen zu lassen.
Wie Fraktionsvorsitzender Gerhard Nörenberg in seiner Begründung anführt, sei drei Jahre lang das Stadtentwicklungskonzept 2030 mit den Hattingern diskutiert worden: „Der Neubau einer Moschee mit Minarett am Eingang zur Innenstadt ist zweifelsohne ein Vorhaben besonderer städtebaulicher Bedeutung.“
Da die Stadtverwaltung der Bürgerbeteiligung eine hohe Bedeutung einräume, sollten auch hier die Hattinger „möglichst im Rahmen eines Ratsbürgerentscheids“ gefragt werden, was mit dem freien Grundstück geschehen solle.
Seitens der Verwaltung wird im Rahmen eines Ratsbürgerentscheides keine Möglichkeit gesehen, die Bürger im Vorfeld der Entscheidung zu dem geplanten Bauvorhaben zu beteiligen.
Aktuell hat die DITIB – Türkisch Islamische Gemeinde zu Hattingen e.V. die Bauvoranfrage „eingefroren“. Dies bedeutet, dass die Entscheidung über die Bauvoranfrage zeitlich ausgesetzt wird. So wird Zeit gewonnen, um im Rahmen eines Dialoges mit Politik und Verwaltung die Planungen seitens der Ditib-Gemeinde zu überarbeiten. Auftakt dieses Dialoges ist die in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vereinbarte gemeinsame Rundfahrt zu Moschee-Standorten. Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes, so die Stadtverwaltung weiter, wurde das Thema aus zwei Gründen nicht aufgegriffen: Zum Einen handelt es sich unbestritten um ein Bauvorhaben von besonderer städtebaulicher Bedeutung. Als Ersatzbau einer bereits bestehenden Moschee wird jedoch keine Relevanz im Sinne der strategischen Entwicklung der Stadt gesehen. Nach vielen öffentlichen Veranstaltungen war andererseits zum Zeitpunkt der Bauvoranfrage das Stadtentwicklungskonzept schon fertig gestellt.

Die Besichtigung verschiedener Moschee (wir berichteten) hat mittlerweile stattgefunden und wird von Baudezernent Jens Hendrix positiv gewertet. "Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich mit der grundsätzlichen Bauaufgabe 'Moschee' auseinanderzusetzen", erklärt Jens Hendrix. Anlass für diesen Ausflug, war die Bauvoranfrage der Türkisch Islamischen Gemeinde zum Bau einer Moschee an der Martin-Luther Straße, die für Diskussion in Politik und der Öffentlichkeit gesorgt hatte.

Die drei besuchten Standorte in Neuss-Norf, Moers und Essen-Katernberg unterscheiden sich in Architektursprache, Größe und Entstehungsgeschichte. Die 500 Gläubige fassende Moschee in Neuss-Norf wurde bereits 1998 fertig gestellt. Während die Essener Moschee im klassischen "neo-osmanischen" Stil und mit einem 30 Meter hohen Minarett gebaut wurde, fiel insbesondere das Moerser Gebäude durch zeitgemäße Formsprache und eine gute Verbindung von Tradition und hiesiger Architekturauffassung auf. Die Architektur wurde hier durch einen Wettbewerb ermittelt.

"Am Ende der ganztägigen Fahrt kamen alle Teilnehmer überein, dass wichtige Informationen gewonnen wurden und auch die Gespräche am Rande zu einer gemeinsam getragenen Lösung für einen künftigen Moschee-Bau in Hattingen beigetragen haben", so Jens Hendrix.

Auf Einladung der DITIB werden sich nun Vertreter der Moschee, der Politik und der Verwaltung zu einem Arbeitskreis zusammenschließen. Ziel ist es, in enger Abstimmung die weiteren Fragen zu klären und den eingeschlagenen Weg des Dialogs fortzuführen.

Vertreter von DITIB, Politik und Verwaltung der Stadt vor der Moschee in Esse-Katernberg
Der offene, transparente Eingangsbereich der Kocatepe-Moschee in Moers
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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