Bürgerservice sinkt durch Stellenabbau in der Stadtverwaltung

Auf der letzten Sitzung des Haupt und Finanzausschusses am 8. Dezember 2011 wurde auch über die Fortschreibung des städtischen Stellenplanes mit einer mehrheitlichen Zustimmung abgestimmt. In diesem Zusammenhang wurde vom Ausschussmitglied und Fraktionsvorsitzenden der FDP-Stadtratsfraktion, Gilbert Gratzel mal wieder darauf hingewiesen, die FDP wäre schon 1994 für eine Begrenzung des Personaletats gewesen. Wenn es dann damit gut gewesen wäre, aber begründet wurde das mit irgendeiner Statistik, in der Hattingen seinerzeit im Verhältnis zur Einwohnerschaft mit dem höchsten Personalbedarf in NRW ausgewiesen wurde. Das hier Äpfel mit Birnen verglichen wurden, das leuchtete dem Redner offensichtlich nicht ein. Die Bürgermeisterin hat couragiert klar gemacht, das hier noch andere Faktoren zugrunde gelegt werden müssen. Wie die Verlagerungen von Aufgaben an Dritte, die dann im Haushalt als Sachkosten ausgewiesen werden, die mit eingerechnet werden müssen, um in der Situation vergleichbar zu bleiben. Hattingen hat seinerzeit einen guten Bürgerservice mit eigenen MitarbeiterInnen geleistet, so die nachvollziehbare Begründung.

Da ich diese Argumentation von Gilbert Gratzel schon in der Vergangenheit gehört habe, frage ich mich, warum schon wieder diese populistische Aussage. 1994 war noch eine andere Zeit, da kostete z.B. ein Liter Diesel ca. 60 Cent, darüber dürfte man sich aufregen. Jetzt aber, wo die Verwaltung vor der schwierigen Aufgabe steht, den beschlossenen Stellenabbau umzusetzen, immer wieder rechthaberisch in diese Kerbe zu hauen, das wird auch den MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung nicht gerecht.

Die Vorgesetzten der Verwaltung müssen jetzt verstärkt Führung zeigen, Arbeitsabläufe straffen und unnötige, in Tradition entstandene Arbeiten auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen. Aber auch die Arbeitsbelastung der einzelnen Beschäftigten dürfen nicht aus dem Blick gelassen werden. In jeder Verwaltung gibt es Planstellen, wo „Kopf runter“ mit einer geringen Belastung vor sich hinarbeitet wird, während andere MitarbeiterInnen in der Tat bis über beide Ohren ausgelastet sind.

Wir Bürger in Hattingen werden den Personalabbau zu spüren bekommen. Hier erwarte ich von der Politik eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Verwaltung, wo die Einsparungen nach Möglichkeit nicht zu Lasten des Bürgerservices umgesetzt werden können.

Autor:

Bernd Loewe aus Hattingen

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