Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch entsetzt über Opel-Entwicklung

Hattingen erklärt sich solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im benachbarten Opelwerk. Hattingens Bürgermeisterin Dagmar Goch äußert sich entsetzt über die neuerlichen kaltschnäuzigen Drohgebärden von General Motors, die mit einer gelebten Sozialpartnerschaft und einer unternehmerischen Verantwortung für Mensch und Region nichts mehr zu tun haben. In einer regionalen Runde, zu der Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz die benachbarten Oberbürgermeister und Bürgermeister kürzlich eingeladen hatte, brachte auch Dagmar Goch ihre Sorgen über die Auswirkungen einer möglichen Werksschließung zum Ausdruck.

Die Bürgermeisterin weist darauf hin, dass durch eine Schließung des Werks II, wie sie vom Management zum 31. Dezember 2013 geplant ist, nicht nur die dort beschäftigten 300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlören. Goch: "Wir wissen, auch aus eigener leidvoller Erfahrung, dass eine solche Werksschließung gravierende Auswirkungen auf Zulieferer, Dienstleister, aber auch werksferne Wirtschaftszweige bis zum Bäcker an der Ecke haben wird."

Die vom Opel-Management nun angedrohte Stilllegung des Werks I mit rund 3250 Arbeitsplätzen schon im kommenden Jahr hätte, so Goch, noch viel gravierendere Auswirkungen. Goch: "Zu den Opel-Mitarbeitern müssen noch etwa 1000 Mitarbeiter von Vertragsfirmen gezählt werden, die ebenfalls ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Dazu kommen Arbeitsplätze, die bei den rund 70 Dienstleistern, die in die Produktion eingebunden sind und bei den etwa 140 Zulieferfirmen alleine aus NRW wegfallen würden. Und auch hier sind unzählige Arbeitsplätze und Existenzen bei den werksfernen Einzelhändlern und Dienstleistern betroffen. Die ganze Region wird unter den Stilllegungen der Opel Werke I und II leiden!"

Es ist zurzeit sehr unklar, wohin die Entwicklung tatsächlich gehen wird, so dass sich die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung natürlich auch Gedanken darüber machen müssen, was im schlimmsten Fall – der vorzeitigen Werksschließung – zu tun ist. "Neben dem Kampf für den Erhalt der Bochumer Opel-Arbeitsplätze und der Solidarität der ganzen Region für die dort Beschäftigten ist es wichtig, sich auch Gedanken für die weitere Zukunft zu machen. Dazu gehört alle Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass eventuelle leer fallende Betriebsflächen, das können bis zu 1,6 Mio. Quadratmeter sein, sehr schnell und effizient mit neuen Wirtschaftsbetrieben gefüllt werden können. Dabei wird Hattingen solidarisch mit den anderen Städten mithelfen."

Nach Angaben von Dagmar Goch sind mehr als 60 Opel-Beschäftigte Bürger oder Bürgerinnen von Hattingen. Sowohl die Wirtschaftsförderungen der einzelnen Städte als auch die Stadtoberhäupter, sowie die Landesregierung stehen in Kontakt und beobachten die weitere Entwicklung bei Opel aufmerksam.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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