Bürgerbeteiligung in Welper: ja, aber wie?
Welper wird schöner! So sieht es das Konzept Stadtumbau West Welper vor. In einem Zeitraum von fünf Jahren sollen 7,8 Millionen Euro in den Ortsteil fließen – eine Investition in die Zukunft, für die eine Landesförderung von 80 Prozent beantragt wurde.
Bürger, Gewebetreibende und Hauseigentümer sind aufgefordert sich an dem Aufwertungsprozess zu beteiligen und ihre Ideen für den Ortsteil einbringen.
Wie diese unterschiedlichen Gruppen motiviert werden können, sich in den Stadtumbau Welper einzubringen, damit haben sich Studierende des Masterstudienganges „Städtebau NRW“ beschäftigt. Die Konzepte, die sie erarbeitet haben, wurden der Steuerungsgruppe
Stadtumbau West
im Rathaus vorgestellt. Baudezernent Jens Hendrix informierte bei der Begrüßung der Städteplaner über den aktuellen Stand: „Wir haben den Förderantrag eingereicht und im August findet das erste Abstimmungsgespräch bei der Landesregierung statt. In dem weiteren Prozess ist eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten erforderlich und ich freue mich, dass Sie als Experten, denn viele haben bereits ein abgeschlossenes Studium, in ihrem Masterstudiengang Konzepte für Hattingen erarbeitet haben.“
Die Studierenden entwickelten unter der Leitung von Architektin und Raumplanerin Yasemin Utku Ideen zur Beteiligung unterschiedlicher Zielgruppen wie zum Beispiel Einzelhändler oder Anwohner. Aufgabe war, für die beiden Maßnahmen „Umgestaltung Thingstraße“ und „Gestaltung des Parks Diepenbeck“ Beteiligungsstrategien zu entwickeln.
Die verschiedenen Arbeitsgruppen sind dabei sehr pragmatisch vorgegangen und präsentierten zahlreiche Instrumente zur Motivation der Welperaner. So entstand unter anderem die Idee, Anwohner, Eigentümer und Gewerbetreibende bei einem Straßenfest zum Auftakt des Beteiligungsprozesses an einen Tisch zu holen, um sich dort in entspannter Atmosphäre kennenzulernen und austauschen.
Ein weiterer Ansatz war die Umgestaltung der Thingstraße durch Ausprobieren und Entwerfen im Straßenraum zu veranschaulichen. Das heißt, dass die Bürger sich mit Straßenmöbeln wie Bänken auf den Weg machen, sich auf der Straße einrichten und Möbel rücken.
Mit gezielten Werbekampagnen, Plakataktionen, einer eigenen Homepage, so ein weiterer Ansatz der Studierenden, könnten die Identifikation mit dem Stadtteil und die gemeinsame Verantwortung gesteigert werden.
Alle Maßnahmen haben zum Ziel, Ideen und Anregungen für den Umbauprozess zu sammeln und nachhaltig die gemeinsame Verantwortung für den Stadtteil oder einzelner Bereiche zu erhöhen, Konflikte zu vermeiden und dauerhaft funktionierende Nachbarschaftsstrukturen zu schaffen.
Favorisierte Methode, um viele Menschen zum Mitmachen zu motivieren, ist unter den Stadtplanern das sogenannte Charrette-Verfahren, das die Stadt bereits beim Stadtentwicklungskonzept 2013 erfolgreich eingesetzt hat.
Es erhebt zum Prinzip, dass Planer, Unternehmer, Projektentwickler und weitere Entscheidungsträger mit Betroffenen und interessierten Bürgern über ein geplantes Projekt diskutieren. Hierdurch wird das Vorhaben gefördert und es entsteht Vertrauen in die Planung.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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