Bauhölle Hattingen: In der Innenstadt liegen die Nerven blank

So sieht zur Zeit die "Gelinde" in der Hattinger Innenstadt aus. alle Fotos: Pielorz
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Menschen hasten vorbei. Der Lärm ist ohrenbetäubend und manchmal weiß man nicht, ob er von der Baustelle Kaufland oder von der Baustelle Heggerstraße kommt. Die Nerven der Bürger und Geschäftsinhaber liegen jedenfalls blank.

Die Stadtparfümerie Pieper hat immer die Türen geöffnet. Das ist einladend und kundenfreundlich. Fragt sich nur, wie lange die Damen das noch durchhalten, denn in den Verkaufsräumen versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Presslufthammer von draußen.
Bei Laura Moden stellt Christa Rothe fest: „Die Umleitungsbeschilderung über die Keilstraße ist doch viel zu klein. Das sieht niemand. Die Touristen laufen hier rum und wissen nicht, wo sie hingehen müssen.“ Die Stadt erklärt dazu: „Stimmt. Das Schild ist zu klein, aber wir werden das jetzt nicht mehr ändern, denn in einer Woche ist diese Baustelle abgeschlossen.“
Wenn denn noch Touristen kommen. „Gestern war es ruhig“, meint Sandra Glomb von Hattingen Marketing, erklärt aber auch: „Noch ist es zu früh, um Aussagen treffen zu können. Sorgen machen wir uns um Herbst- und Weihnachtsmarkt. Die Stadt hat versichert, zum Herbstmarkt soll die Baustelle an der Gelinde fertig sein. Aber wir haben auch Probleme mit dem Stellen der Buden auf der Langenberger Straße und der Großen Weilstraße im Kaufland-Bereich. Bisher konnten wir den Bauzaun immer wegschieben und die Buden davor stellen. Das geht jetzt nicht mehr. Wir müssen den Weg als Rettungsweg freilassen und haben einfach keinen Platz mehr, noch Buden zu stellen.“
Probleme gibt es auch im Bereich der Altstadt-Klinik. Wie die Mitarbeiter gegenüber dem STADTSPIEGEL erklärten, fehlen die städtischen Behindertenparkplätze gegenüber der Klinik. Auf denen stehen jetzt Baucontainer von der Kaufland-Baustelle. „Man hat uns von der Stadt gesagt, dann sollen die Behinderten auf dem Busbahnhof parken.“ Ausgewiesene Stellen gibt es dort aber noch nicht. Susanne Wegemann von der Stadt: „Wir warten noch auf die Zustimmung vom VRR. Wir wollen Ersatzparkplätze vor dem Morandini-Tor einrichten. Sobald wir die Zustimmung haben, geht es los.“
Dafür ist die Spindel zum Parkhaus geöffnet. Allerdings nicht für Besucher der Stadt, sondern für die Baufahrzeuge, die rauf und runter fahren. Bloß wissen das zumindest ortsunkundige Bürger nicht. Früher war der Zugang zur Spindel mit einer rot-weißen Barriere versperrt. Die ist weg. Dazu die Stadt: „Wir sprechen mit dem Bauleiter und fragen gezielt nach“.
Einig sind sich alle über die Notwendigkeit der Baummaßnahmen. Die ein oder anderen hätten allerdings die städtische Baumaßnahme lieber im Frühjahr gesehen. Das hätte Kollisionen mit den Märkten vermieden.
Und die Kaufland-Baustelle? Die ist für viele Hattinger einfach nicht transparent genug. Der STADTSPIEGEL kann hier zumindest in einigen Bereichen Abhilfe schaffen.
Die Einzelhändler jedenfalls sind genervt. Eine Backfiliale bietet bereits einen Baustellenrabatt an. Irgendwie muss man ja an Kunden kommen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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