3. Hattinger Armutskonferenz am 8. Oktober 2019
Alt, arm und einsam - Leben ist mehr
Unter diesem Motto stand die 3. Hattinger Armutskonferenz, die am 8. Oktober 2019 statt fand. Insgesamt leben in unserer Stadt rund 10% der Einwohner an der Armutsgrenze. Die Altersarmut nimmt stetig zu.
Meine erste Forderung wäre, ein Budget außerhalb der gesetzlichen Regelungen zu schaffen, um diese Menschen gezielt zu unterstützen.
Es ist für dieses reiche Land beschämend, was die Politik diesen Menschen zumutet. Noch beschämender ist die Tatsache, dass die Tafeln immer mehr Zulauf auch von SeniorenInnen haben.
Meine zweite Forderung wäre, eine Sozialpolitik vor Ort, die sich zum Ziel setzt, den Zulauf zu der Tafel deutlich zu reduzieren.
Die Vereinsamung, die “verschämte” Armut in unserer Stadt treffen auch die ehrenamtlichen HelferInnen der Nachbarschaftshilfe (übrigens seit 11 Jahren, seit sich die Vorgängergruppe aufgelöst hatte) in die Wohnungen kommen, um Kleinigkeiten zu richten. Oftmals blühen diese Menschen kurzzeitig auf, wenn sie mal einen Gesprächspartner haben.
Meine dritte Forderung wäre, neben den Seniorenfeiern, gezielt eine Anlaufstelle (im Holstentor?) zu schaffen, um genau diese armutsgefährdeten Menschen zu erreichen, ihnen ganz niedrigschwellig Raum für einen Austausch zu geben.
Ich stelle mir das ähnlich wie das Café Sprungbrett vor. Es müsste gezielt und regelmäßig im Stadtspiegel (die WAZ können sich diese Menschen nicht leisten) informiert und gewoben werden, um diese Menschen zu erreichen. Immer mal ein kleines kulturelles Programm wäre eine Möglichkeit, da gibt es sicherlich noch einige Ideen. Auch Paten in den Quartieren bzw. Stadtteilen könnten durch persönliche Kontakte tätig werden. Ein wirklich aktives Seniorenforum könnte dazu auch beitragen.
Bernd Loewe
Autor:Bernd Loewe aus Hattingen |
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