Welper: Anwohner leisten Widerstand gegen Baupläne

Für diesen Grüngürtel zwischen Lange Horst (rechts) und Bogenstraße (Häuser links und im Hintergrund) hat die Gartenstadt Hüttenau als Eigentümerin eine Bauvoranfrage gestellt. Anwohner fürchten, dass die darin erwähnten zehn Reihenhäuser ihre Wohnqualität und gleichzeitig den Wert ihrer Immobilien mindert.   Foto: Römer
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  • Für diesen Grüngürtel zwischen Lange Horst (rechts) und Bogenstraße (Häuser links und im Hintergrund) hat die Gartenstadt Hüttenau als Eigentümerin eine Bauvoranfrage gestellt. Anwohner fürchten, dass die darin erwähnten zehn Reihenhäuser ihre Wohnqualität und gleichzeitig den Wert ihrer Immobilien mindert. Foto: Römer
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Bürgerprotest gegen die Stadt Hattingen hat sich in Welper formiert. Es geht um ein Bauvorhaben zwischen Lange Horst und Bogenstraße.

Wo jetzt noch grüne Wiesen und Schatten spendende Bäume zum Ausruhen und Grillen, überhaupt zum Pflegen nachbarschaftlicher Beziehungen einladen, wo idyllische Ruhe zwischen vereinzelten Schrebergärten nur von zwitschernden Vögeln unterbrochen wird, dort sollen die Bagger anrollen.
Die Stadtverwaltung beschreibt das Projekt und ihre Meinung dazu in einer Vorlage der Verwaltung so: „Die Grundstücke im Bereich nördlich der Bogenstraße, südöstlich der Straße ,Lange Horst‘ und südwestlich der ,Gartenstadt Hüttenau Sportanlage Marxstraße‘ sind zur Zeit unbebaut. Die Grundstücke werden bisher als Gartenland genutzt. Im Zuge einer städtebaulichen Nachverdichtung sollen diese Grundstücke einer Bebauung zugeführt werden. Auf der zur Verfügung stehenden Fläche von rund 4.500 Quadratmetern sollen insgesamt zehn Doppelhaushälften errichtet werden, wobei eine zweigeschossige Bebauung zuzüglich Staffelgeschoss geplant ist. Die Erschließung soll durch drei neue Stichstraßen erfolgen. Der Fußweg zur Gesamtschule Lange Horst soll erhalten bleiben. Aus städtebaulicher Sicht wird eine Wohnbauentwicklung an dieser Stelle begrüßt.“

"Hauskäufer von Anfang an informiert!

Geklärt werden muss noch, ob die unmittelbare Nähe zum Sportplatz der SG Welper an der Marxstraße den Anforderungen des Immissionsschutzes an gesunde Wohnverhältnisse gerecht wird. Durch die unmittelbare Nachbarschaft der vor angefragten Wohnbebauung zur Sportanlage darf keine Einschränkung entstehen.
Wann allerdings die Idylle hinter den Häusern Bogenstraße und Lange Horst tatsächlich zerstört werden wird, das steht nach Auskunft von Roland Himmel, geschäftsführender Vorstand der Gartenstadt Hüttenau, noch überhaupt nicht fest: „Zurzeit ist das Ganze doch nur eine Bauvor­anfrage. Nach der Zustimmung durch die Politik müssen wir erst eine Baugenehmigung stellen. Momentan ist überhaupt noch nicht abzusehen, wann dort letztlich eine Umsetzung erfolgt. Und wenn es so weit sein wird, dann werden wir sicherlich rechtzeitig mit den Anwohnern ins Gespräch treten.“ Erst einmal müsse geklärt werden, ob so dicht an einem Sportplatz überhaupt gebaut werden dürfe.
Fakt ist nach seinen Worten allerdings, dass die Käufer der ehemaligen Mehrfamilienhäuser an der Bogenstraße bereits beim Kauf gewusst hätten, „dass wir hinter ihren Häusern bauen möchten. Das hat sich auch mindernd auf den damaligen Kaufpreis ausgewirkt.“

Unterschriftenliste übergeben

Bereits Anfang März haben die betroffenen Straßen-Gemeinschaften Bogenstrasse und Lange Horst eine Unterschriftenliste an die Bürgermeisterin und die Stadtverordneten übergeben. Darin appellieren sie an Politik und Verwaltung, „Verantwortung zu übernehmen, um für uns und die neuen Anwohner ein menschenwürdiges Wohnen zu sichern.“
Nicole und Friedrich Blättler, die ebenfalls von der Neubebauung betroffen wären: „Leider ist die Gartenstadt Hüttenau zu keiner Zeit auf uns zugekommen, um uns in die Planung mit einzubeziehen oder uns die Grundstücke anzubieten. Kommen die Häuser wie geplant, dann wird es für alle Anwohner wesentlich lauter, enger, viel weniger Licht und eine Wertminderung unserer Immobilien ist auch eine negative Folge. Der geplante Häuserstil passt überhaupt nicht in den historischen Siedlungsbau.“

Info
Der Haupt- und Finanzausschuss befasst sich mit diesem Tagesordnungspunkt in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 12. März, 17 Uhr, in einer öffentlichen Sitzung im Großen Sitzungssaal des Hattinger Rathauses.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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