Über den Wolken...

Über den Wolken...
Wind Nord/Ost, Startbahn null drei bis hier hör ich die Motoren
Wie ein Pfeil zieht sie vorbei und es dröhnt in meinen Ohren
Und der nasse Asphalt bebt wie ein Schleierstaub der Regen
Bis sie abhebt und sie schwebt der Sonne entgegen
Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste alle Sorgen, sagt man blieben darunter verborgen, und dann
würde was uns gross und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein
Ich seh ihr noch lange nach seh sie die Wolken erklimmen
Bis die Lichter nach und nach ganz im regengrau verschwimmen
Meine Augen haben schon jenen winz'gen Punkt verloren
Nur von fern klingt monoton das Summen der Motoren
Über den Wolken ...
Dann ist alles still ich geh Regen durchdringt meine Jacke
Irgendjemand kocht Kaffee in der Luftaufsichtsbaracke
In den Pfützen schwimmt Benzin schillernd wie ein Regenbogen
Wolken spiegeln sich darin ich wär gern mitgeflogen
Über den Wolken ...

Reinhard Mey

Autor:

Horst Maczollek aus Hattingen

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