Hattingen
Totes Reh am Straßenrand

Am Samstagmorgen lag längere Zeit ein totes Reh am Rand der Holthauser Straße. Der Polizei ist nach Auskunft von Pressesprecherin Isabell Kircher nicht bekannt, dass das Reh bei einem Zusammenstoß mit einem PKW verendete. Revierförster Thomas Jansen bittet die Autofahrer auch in dieser Jahreszeit um Vorsicht.

Die Paarungszeit der Rehe („Blattzeit“, wie der Jäger sagt) hat begonnen, damit geht vermehrte Aktivität der Rehe einher und das nicht nur morgens und abends in der Dämmerung. Somit besteht aktuell eine erhöhte Wildwechselgefahr. Das Wild sucht außerdem in Wäldern und auf Feldern Futter, beziehungsweise kehrt von der Nahrungssuche zurück. Die Lebensräume für die Tiere werden weniger: Um zum Futterplatz zu gelangen, muss das Wild häufig Straßen überqueren. Geblendet vom Licht der Scheinwerfer bleiben die Tiere bewegungslos stehen.

Was tun, wenn ein Wildtier am Straßenrand entdeckt wird?

Als Faustregel gilt: Wenn ein Tier die Straße überquert hat, ist mit weiterem Wild zu rechnen. Steht ein Wildtier bereits neben oder auf der Straße, sollte man bremsen, abblenden und möglichst hupen. Wichtig ist es dabei natürlich, den nachfolgenden Verkehr im Auge zu behalten. Zur eigenen Sicherheit sollte der Autofahrer kein Ausweichmanöver probieren. Die Gefahr durch hektische Lenkradbewegungen in den Gegenverkehr zu geraten oder am nächsten Baum zu landen, ist groß. Der so verursachte Schaden kann wesentlich höher sein als nach einer Kollision mit dem Tier.

So vermeiden Sie als Autofahrer Wildunfälle:

  • Runter vom Gas! Verringern Sie Ihre Geschwindigkeit im Bereich der Warnschilder für Wildwechsel.
  • Augen auf! Beobachten Sie die Fahrbahnränder aufmerksam, insbesondere bei Dämmerung und nachts.
  • Vorsicht vor Nachzüglern. Wo ein Tier ist, ist auch mit weiteren Tieren zu rechnen.
  • Licht abblenden! Steht Wild an oder auf der Fahrbahn, blenden Sie ab, bremsen kontrolliert und hupen. Wild ist im grellen Scheinwerferlicht schnell orientierungslos und reagiert panisch.
  • Auf den Hintermann achten! Bei Kleinwild wie Hase und Fuchs wird oft geraten, nur zu bremsen, wenn kein Auffahrunfall droht.
  • Kontrolle über den Wagen behalten! Damit eine unvermeidbare Kollision nicht tödlich endet: Weichen Sie nicht unkontrolliert aus! Halten Sie das Lenkrad fest, fahren Sie weiter geradeaus und bremsen Sie.
  • Kommt es tatsächlich zu einer Kollision, schalten Sie sofort die Warnblinkanlage ein, sichern Sie unverzüglich die Unfallstelle und verständigen Sie über Notruf die Polizei!
  • Wird das Tier durch den Unfall getötet, lassen Sie es nicht auf der Fahrbahn liegen. Steigen Sie aus, stellen Sie das Warndreieck auf und ziehen Sie das Tier (möglichst unter Verwendung von Handschuhen) an den Straßenrand. Damit verhindern Sie, dass nachfolgende Fahrzeugführer dem toten Tier ausweichen müssen und gegebenenfalls von der Straße abkommen.
  • Nehmen Sie niemals verletztes oder getötetes Wild mit, denn schon dieser Umstand kann den Tatbestand der Jagdwilderei erfüllen.

Im Zeitraum 2019/2020 wurden bei Wildunfällen in NRW nach Auskunft des Deutschen Jagdverbandes 28.610 Rehe getötet.
Das tote Reh am Rand der Holthauser Straße wurde im Laufe des Samstagmorgen vom zuständigen Jagdausübungsberechtigten abgeholt.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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