Eine kleine Bildergeschichte 😉
Totes Holz bringt Leben in den Garten

Da kommt sie angebrummt ... | Foto: von mir
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Ich habe einen Totholz-Tick! Es mag ein wenig sonderbar klingen, aber wenn ich bei einem Spaziergang ein größeres, aber noch transportables Stück Totholz finde, ist mein erster Gedanke: Wo kann ich das in unserem Garten unterbringen? Die andere Frage - Wozu soll das gut sein? - die stelle ich mir gar nicht mehr. So fand vor ein paar Wochen ein weiteres Stück davon in einem recht sonnigen Eckchen unseres Gartens seinen Platz.
Eigentlich hat "Totholz" diesen Namen nicht verdient. Innendrin strotzt es nur so vor Leben, und wenn es erstmal einige Zeit im Garten gelegen hat, haben sich auch die anderen Gartenbewohner daran gewöhnt. So in diesem Fall auch eine Hornisse, die offenbar noch mit dem Nestbau beschäftigt war und für das Material dazu bevorzugt weiches Holz suchte. Sie war offenbar schon viele Male hier gewesen, bevor ich sie gestern zum ersten Mal dort bemerkte. Denn an dem Holzstück gab es bereits eine etliche Quadratzentimeter große, helle und vertiefte Stelle, an der die Oberfläche längst nicht mehr so rau erschien wie rundherum.
"Wenn sie schon so oft hier war, wird sie auch noch öfter wiederkommen", überlegte ich mir, was sich eine halbe Stunde später schon bestätigte. Deshalb brachte ich tags darauf meine Kamera davor in Stellung. Dank der digitalen Fernauslösefunktion konnte ich mich dann bequem auf die Terrasse setzen - und abwarten bis zum nächsten Besuch des großen Insekts.

Auf den ersten Blick unspektakulär: das Totholzstück hatte vor wenigen Wochen seinen Platz an der Grundstücksgrenze gefunden. Dort hat die Hornisse es offenbar schon bald entdeckt. | Foto: von mir
  • Auf den ersten Blick unspektakulär: das Totholzstück hatte vor wenigen Wochen seinen Platz an der Grundstücksgrenze gefunden. Dort hat die Hornisse es offenbar schon bald entdeckt.
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Angst ist unbegründet

Ach so, ja: Hornisse, das klingt irgendwie gefährlich oder gar beängstigend, oder? Das ist aber überlieferter Unsinn: Hornissen sind nicht nur harmloser als Wespen, sondern sogar deren Fressfeinde. Denn womit füttern Hornissen ihre Larven? Mit Wespen! Wer ein Hornissennest in der Nähe hat, muss sich also weder vor deren Bewohnerinnen ängstigen noch vor Wespen, die sich über Obst und Kuchen hermachen. Nur wenn man ihrem Nest zu nahe kommt oder die Tiere in Bedrängnis bringt, wehren sie sich - und selbst dann ist ein Stich dieser Insekten kaum gefährlicher als der einer Wespe, höchstens schmerzhafter.
Übrigens stehen Hornissen unter Naturschutz! Wer ein Hornissennest beseitigen möchte, z.B. weil es die Nutzung wichtiger Räume verhindert, muss deshalb einen Kammerjäger bestellen oder sich an die entsprechende kommunale Stelle wenden.

Die erste Beobachtung

Diese drei Aufnahmen stammen vom Vortag, sie sind aus nächster Nähe entstanden. So sind einige Details besonders gut zu erkennen. Deshalb empfehle ich die Vollbildansicht (natürlich auch für die anderen Bilder)!

Erste Sichtung: Versteckt unter einem Blatt, konnte ich die Hornisse anfangs kaum ausmachen. Diese Blätter habe ich dann entfernt - was das Tier zum Glück nicht davon abhielt, zu seiner "Baugrube" zurückzukehren. | Foto: von mir
  • Erste Sichtung: Versteckt unter einem Blatt, konnte ich die Hornisse anfangs kaum ausmachen. Diese Blätter habe ich dann entfernt - was das Tier zum Glück nicht davon abhielt, zu seiner "Baugrube" zurückzukehren.
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Deutlich ist die bereits abgeraspelte Stelle auf der Holzoberfläche zu erkennen. | Foto: von mir
  • Deutlich ist die bereits abgeraspelte Stelle auf der Holzoberfläche zu erkennen.
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Das Bällchen mit dem abgeraspelten und eingespeichelten Holz ist fertig, die Hornisse bereit zum Abflug. | Foto: von mir
  • Das Bällchen mit dem abgeraspelten und eingespeichelten Holz ist fertig, die Hornisse bereit zum Abflug.
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Nun wartete ich also mit Spannung auf den nächsten Anflug der Hornisse, und ich musste mich nicht lange gedulden, bis sie wieder heranbrummte. Die folgende kleine Fotoserie bzw. Bildergeschichte entstand dann fast wie von alleine.

Da kommt sie angebrummt ... | Foto: von mir
... und landet genau an der schon abgenagten Stelle. | Foto: von mir
Am Rand der "Baugrube" scheint es besonders gut zu klappen. | Foto: von mir
Oh, wer kommt denn da? Fienchen Feuerwanze! | Foto: von mir
Und sie ist nicht allein, sondern hat ihren Gatten Fritzchen im Schlepptau. | Foto: von mir
  • Und sie ist nicht allein, sondern hat ihren Gatten Fritzchen im Schlepptau.
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"Wir sind in der Überzahl, und wir halten zusammen!", ruft sie ihm zu - und dann marschieren die beiden einfach vor der raspelnden Hornisse vorbei. | Foto: von mir
  • "Wir sind in der Überzahl, und wir halten zusammen!", ruft sie ihm zu - und dann marschieren die beiden einfach vor der raspelnden Hornisse vorbei.
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Und die? Hat die Schnauze voll und macht den Abflug. | Foto: von mir
Autor:

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen

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