Umweltschutz
Sum, sum, sum, im Bienenhotel sind noch Zimmer frei

Karl-Heinz Kaufmann vor seinen Bienenhotels.
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Hinter schicken Einfamilienhäusern befindet sich in Niederwenigern, von der Straße nicht einsehbar, ein ökologisches Vorzeigeprojekt. Karl-Heinz Kaufmann hat hier nicht nur für Wildbienen ein kleines Paradies geschaffen.

„Zum Umweltschutz kann man auch mit einfachsten Mitteln beitragen“, sagt der Hauseigentümer und bohrt verschiedene Löcher nebeneinander in eine Baumscheibe. Ein neues Bienenhotel entsteht. Drei Bienenhotels hängen bereits in seinem Garten. Keine zwei Wochen, nachdem er das letzte Bienenhotel aufgehängt hatte, haben es die Wildbienen schon angenommen und bezogen. Einige Brutröhren wurden von den Bienen bereits verschlossen. Wegen der zurzeit noch kühlen Temperaturen gibt es nur vereinzelten „Flugverkehr“ in die Löcher der Baumscheiben. „Das ändert sich, sobald es wärmer wird,“ sagt Kaufmann.

Über 580 Arten von Wildbienen gibt es allein in Deutschland, sagte Horst Schmerbeck vom Imkerverein Hattingen auf Nachfrage dazu. Wildbienen ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen.

Wildbienen sind keine staatenbildenden Insekten, sondern Einzeltiere. Sie mögen es gerne warm und trocken. Wildbienen leben nur etwa vier bis sechs Wochen. Sie haben nur wenig Zeit für die Fortpflanzung. Zuerst schlüpfen die Männchen. Nach der Begattung der Weibchen starten die Arbeiterinnen in hohlen Pflanzenstängeln oder in Erdlöchern sofort mit dem Bau der Brutzellen, in die sie jeweils ein Ei ablegen und mit Nektar und Pollen versorgen.

Anschließend werden die Kammern mit zerkauten Pflanzenteilen, Lehm, Sand, kleinen Steinchen oder Baumharz fest verschlossen. Es dauert etwa ein Jahr, bis die fertigen Wildbienen aus ihren Nestern krabbeln können. So auch im Bienenhotel von Karl-Heinz-Kaufmann.

Schutz für bedrohte Tiere
Die Wildbienen sind wichtige Bestäuber für eine Vielzahl von Pflanzen. Die kleinen Tiere sind bedroht, die Bestände sind erheblich zurückgegangen oder durch menschliche Einwirkungen beeinträchtigt.

Das ökologische Gleichgewicht im Garten in Niederwenigern stimmt. Da plätschert der Springbrunnen zur Versorgung der Vögel. Hier gibt es eine überdachte und kameraüberwachte Futterstelle für die Igel, die in der Regel nachts gegen 1 Uhr kommen und Igelfutter verspeisen. Das kleine Beet mit den Wildblumen steht noch nicht in voller Blüte. Der Wein rankt an der Gartenseite und der Meisenkasten an der Wand ist ebenfalls bewohnt. Insekten haben einen Kasten mit Stroh schon in Besitz genommen. Spatzen brüten unter dem Dach, man hört nur Vogelgezwitscher. Für den Nistbau können Vögel aus einem Hanfseil Fasern abzupfen.

Die gepflanzten Kirsch-, Apfel, Pflaumenbäume und ein Quittenbaum warten darauf, von Bienen bestäubt zu werden. Stachelbeer- und Johannisbeersträucher runden in diesem Garten die Vielzahl heimischer Pflanzen ab.

Und dann ist noch ein Beet mit Küchenkräutern zu bestaunen. Dazu verrät Karl-Heinz-Kaufmann, dass er neben seinem Hobby als Umweltschützer und Gärtner noch leidenschaftlich gerne kocht.

Übrigens haben Naturschützer die Möglichkeit, den ganzen Sommer über an jedem Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr den Bienengarten des Imkervereins Hattingen, Am Zippe 50a zu besuchen. Dort beantworten Experten alle Fragen rund um die Bienen.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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