Garten Adelt, Essener Straße 128, öffnet am Sonntag, 8. August, von 11 bis 17 Uhr
Stauden stehen für Hoffnung
Die kleine Oase von Ingrid Adelt und ihrem Mann bereitet vielen Pflanzenfreunden viel Freude. Deshalb will sie mit einer Benefiz-Öffnung jetzt Flutopfern helfen: Am Sonntag, 8. August, werden im Garten Adelt Spenden gesammelt.
Vor rund 17 Jahren bat das Ehepaar Adelt erstmals vorsichtig um einen Bericht im Stadtspiegel Hattingen: Sie wollten ihren Garten für Publikum öffnen. "Damit waren wir damals die ersten im Ruhrgebiet", weiß Frank Adelt. Im Juli noch feierten die Hattinger Jubiläum: die 50. Garten-Öffnung. Der Zusatztermin am morgigen Sonntag, 8. August, ist ihnen aber ein ganz besonderes Herzensanliegen: Die Einnahmen sollen den Dauerbewohnern des Freizeitdomizils Ruhrtal, die dort in Mobilheimen wohnen und besonders stark von den Flutschäden betroffen sind, helfen.
Von Sara Drees
Hattingen. Der Garten Adelt, Essener Straße 128, ist schon ein ganz besonderes Stück Grün: Vor allem ist er ein Paradies für Stauden-Liebhaber, aber es gibt dort auch Narzissen, Kerzenknöteriche und vieles vieles mehr zu entdecken.
Ingrid Adelt ist der grüne Daumen praktisch in die Wiege gelegt, schon als Kind half sie dem Opa im Garten. "Nach dem Krieg hatte man im Garten natürlich vor allem Kartoffeln & Co.", erinnert sie sich, "aber auch bei meinem Opa gab es damals schon einen riesigen Staudengarten". Früh war sie selbst in der Gesellschaft der Staudenfreunde, ist heute Expertin in Sachen botanische Namen. Seit 30 Jahren, praktisch seitdem die Kinder aus dem Haus sind, pflegt sie auch ihr eigenes Erholungsgebiet. "Mein Mann kümmert sich um das Grobe: Rasen, Pflasterungen, den Teich oder auch mal den Gehölzschnitt. Aber die Beete und Pflanzen - das ist meine Welt", schwärmt Ingrid Adelt. Schon Ende Januar, wenn die Stauden oberirdisch noch braun aussehen und vom Winter abgestorben sind, wartet sie auf die ersten Sonnenstrahlen, um endlich loszulegen.
"Stauden stehen für Hoffnung - die Hoffnung auf den Sommer und in diesem Jahr auch ganz besonders für die Hoffnung, den Flutopfern schnell wieder auf die Beine helfen zu können", erklärt Ingrid Adelt die Idee hinter der Benefizaktion am Sonntag, 8. August. Die Gärten-an-der-Ruhr, ein Zusammenschluss von Gärten aus Hattingen, Bochum und Essen, möchten die Flutopfer durch Spenden finanziell unterstützen.
Hilfe kommt direkt an
Die Hattinger haben sich das Freizeitdomizil als Empfänger ausgewählt. "Wir haben davon in der Zeitung gelesen und waren sehr erschüttert", erinnern sich die Adelts. Aktuell laufen dort Instandsetzungsarbeiten der Böden und Wände, anschließend werden Groß-Elektrogeräte und kleine Küchenzeilen benötigt. "Wir haben Kontakt zu Pfarrer Ludwig Nelles aus Niederwenigern aufgenommen", so das Paar weiter. Er kümmere sich nicht nur um die seelsorgerische Unterstützung, sondern auch um finanzielle Hilfen. "Er wird dafür sorgen, dass mit den Einnahmen durch die Gartenöffnung - Eintrittsgelder, Bewirtung und Staudenverkauf - die Rechnungen der entsprechenden Firmen direkt bezahlt werden", so Ingrid Adelt weiter. Bereits beim Termin im Juni seien schon über 500 Euro durch Kaffee- und Kuchenverkauf zusammengekommen. Da die Eintrittsgelder (2 Euro pro Person) dort bereits einem anderen Zweck zugesagt waren, soll es jetzt noch einmal mehr werden. Natürlich sind aber auch Spenden darüber hinaus willkommen.
Geöffnet der Garten Adelt, Essener Straße 128, ist am Sonntag, 8. August, von 11 bis 17 Uhr. Alle Besucher werden gebeten, Masken bereitzuhalten und auf entsprechenden Abstand zu achten. Weitere Infos und Kontakt unter www.staudengarten-adelt.de.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.