NABU Hattingen wirbt für mehr Muße bei der Gartenarbeit
Mehr Naturnähe und weniger PS
Auch wenn es kürzlich noch geschneit hat, der Frühling ist da und damit ist spätestens jetzt die Gartensaison eröffnet. Da wird erstmal aufgeräumt. Dann wird alle zwei Wochen der Rasen gemäht - am besten mit dem Mähroboter. Unter Hecken und Gebüschen muss der Freischneider ran. Später im Jahr folgen Laubbläser oder -sauger. Elektrische Gartenhelfer liegen im Trend. Sie sollen für Erleichterung bei der Gartenarbeit sorgen. Ebenso wie die Umwandlung eines grünen Vorgartens in eine Schotterwüste. Doch der Wunsch nach weniger anstrengender Arbeit mit dem Garten ist für die Artenvielfalt ein Graus.
Der NABU wirbt deshalb für mehr Muße bei der Gartenpflege. Mehr Naturnähe und weniger PS tun Igeln, Rotkehlchen und Marienkäfer gut und auch den Menschen, die im Garten arbeiten und den Nachbarn obendrein.
"Es reicht ab Ende März nach und nach Stauden zurückzuschneiden, alte Pflanzenstängel zu entfernen und Laubreste zusammen zu harken und auf den noch ruhenden Kompost zu geben. So haben überwinternde Insektenlarven von Wildbienen und Schmetterlingen noch Zeit zu schlüpfen. Und der ersten Rasenschnitt muss auch noch nicht sein", sagt Ute Matzkows vom NABU Hattingen.
Wer Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Blausterne und Narzissen im Rasen blühen lässt, der weiß, hier muss man mit dem Mähen warten bis die Pflanzen vergilbt sind. Erst dann haben die Zwiebeln für den Austrieb im nächsten Frühjahr wieder genug Kraft gesammelt. Werden Grünflächen lediglich ein oder zwei Mal im Jahr gekürzt, siedeln sich von alleine heimische Wildblumen an.
Mehr Wildnis wagen
Wer also ein bisschen mehr Wildnis wagt, Blüten stehen lässt und nur Fußwege im Garten häufiger mäht, schafft so ein kleines Paradies für Schmetterlinge, Grashüpfer, Wildbienen, Käfer und Schwebfliegen. "Jedes Gänseblümchen und jeder Löwenzahn produziert Nektar und Pollen, den Bienen und andere Insekten jetzt dringend brauchen!", so Ute Matzkows.
Gemeinsam mit Naturschutzverbänden und Unterstützern ruft der NABU im Rahmen der Volksinitiative Artenvielfalt NRW die Kommunen und das Land dazu auf, Schottergärten zu verbieten und den Artenschutz in der Stadt grundsätzlich stärker zu fördern. Auch unsere Städte seien ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Anstatt die letzten Restflächen zu versiegeln, müssten sie generell grüner und damit lebenswerter werden - für Tiere und Pflanzen und auch für die Menschen.
Autor:Lokalkompass Hattingen aus Hattingen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.