Initiativkreis Winzer Ruhrbogen in den Startlöchern
Wenn am Donnerstag, 27. November, 17 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss in öffentlicher Sitzung unter dem Vorsitz von Reinhard Korfmann zusammenkommt, geht es auch um die Renaturierung der Ruhr.
Dann werden sich die heimischen Politiker nach der emotional aufgeladenen Info-Veranstaltung für die breite Öffentlichkeit in der Gebläsehalle Anfang des Monats genauso wie die Stadtspitze noch einmal ausführlich über die Planungen informieren lassen.
Den öffentlichen Tagesordnungspunkt wird ein namentlich bislang noch nicht bekannter Vertreter des mit der Planung beauftragten Büros übernehmen.
Sicher ist, dass dort Vertreter vom „Initiativkreis Winzer Ruhrbogen“ in der öffentlichen Sitzung das Wort ergreifen werden.
Beispielsweise Gerd Walther. Der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Winzermark (AGW) hatte ja bereits aus seiner Ablehnung des Millionenprojektes bei der Info-Veranstaltung in der Gebläsehalle keinen Hehl gemacht. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir das Projekt stoppen können. Unsere unabrückbare Forderung ist, dass der Ruhrbogen in Gänze erhalten bleibt. Dabei stützen wir uns auf den Rückhalt in der Hattinger Bevölkerung“, meinte er bei seinem Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion.
Der Initiativkreis hat, wie berichtet, bereits 3.500 Unterschriften gesammelt. Man stehe in den Startlöchern, so Gerd Walther auf Nachfrage, die Aktion gegebenenfalls auch auf andere Städte entlang der Ruhr auszuweiten: „Das aber wird die weitere Entwicklung zeigen. Schließlich gehen die Planungen alle an – Radfahrer, Paddler und Erholungssuchende aus der ganzen Ruhrregion. Zunächst einmal hoffen wir, dass sich der auch zuständige Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) genauso wie die Hattinger Politik und die Stadtverwaltung unseren Argumenten nicht verschließt. Der LWL prüft das Projekt momentan und will anschließend dazu Stellung beziehen. Wir haben ein gutes Gefühl.“
Die Bezirksregierung hat inzwischen Martin Maschka vom Initiativkreis informiert, dass sie sich bemühen werde, auf die kritischen Punkte seiner Ausführungen in der Gebläsehalle einzugehen. Einige seiner Hinweise wären der Bezirksregierung bisher nicht bekannt gewesen. So sei er, berichtet Gerd Walther weiter, nach der genauen Einleitungsstelle der Abwässer gefragt worden, um da demnächst Abhilfe zu schaffen. Auch gegen die beschädigten Turbinen und die Schlamm-Einleitung sollen Maßnahmen ergriffen werden.
Als Träger der Regionalplanungskompetenz haben sich inzwischen auch die Mitglieder des Ruhrparlaments jetzt im RVR-Umweltausschuss von der Bezirksregierung Düsseldorf über den vorgesehenen Umbau am Winzer Ruhrbogen informieren lassen.
Walburga Isenmann, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im RVR und Burgaltendorferin: „Die Bezirksregierung hat einen ausführlichen Bericht über den geplanten Umbau des Ruhrbogens gegeben und auch unsere Fragen weitgehend beantwortet. Dennoch haben wir noch erheblichen Informations- und politischen Abstimmungsbedarf. Wie viele Bürger sehen wir den ökologischen Nutzen des geplanten Umbaus der Ruhr kritisch. Wir sind nicht sicher, ob der Mehrwert die Kosten, die Arbeit und auch die Zerstörung existierender Natur rechtfertigt. Nachreichen will die Bezirksregierung für unsere Einschätzung noch, welche Auswirkungen der Umbau für die Verbreitung der kanadischen Wasserpest hat. Der Umbau der Ruhr hat ebenfalls Auswirkungen auf beispielsweise eine Erneuerung der Pontonbrücke in Dahlhausen, für die die Höhe des Wasserstands zu beachten ist.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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