Industriemuseum zeigt „Ruhrgebiet en miniature“
Es ist kalt, bitterkalt an diesem Montag – nicht nur auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte.
Neben dem Eckturm, gleich an dem kleinen Rasenstück links neben dem Aufzug, hat sich eine kleine Gruppe Menschen zusammengefunden. Der kalte Atem steht ihnen wie die Rauchfahnen vor den Mündern, die hier weit über 100 Jahre lang gut 10.000 Arbeitern Lohn und Brot gegeben haben. Im Hintergrund knattert leise der Motor des Gabelstaplers, der gleich eine mächtige Last zu heben hat.
Da liegt sie bereits: Der unförmige Klotz, der dort auf seinen großen Auftritt wartet, ist ein Sandsteinblock. Robert Laube, der „Chef“ hier, weil Leiter des Industriemuseums Henrichshütte, klärt auf: „Rund sechs Tonnen wiegt dieser Sandstein und ist rund 300 Mio. Jahre alt. Das Bemerkenswerte an ihm sind die unterschiedlichen geologischen Schichten, die sehr gut in ihm zu erkennen sind. Sie geben praktisch das ,Ruhrgebiet en miniature‘ wieder, so wie es bei uns nur ein klein wenig tiefer unter der Erdoberfläche aussieht.“
Den Tipp, dass solche Steine und noch mehr Interessantes ganz in der Nähe von Hattingen zu finden sind, bekam er von Stefan König, früher Leiter der Qualitätsstelle auf der Henrichshütte, heute als Sammler von Steinen weltweit unterwegs.
Das Unternehmen Natursandstein Külpmann betreibt in Albringhausen Ruhrsandsteinbrüche in der siebten Generation. „Unser Steinbruch ist ein Geotop, an dem sich an einer Steilwand die geologischen Schichten sehr gut nachvollziehen lassen“, erklären die beiden Geschäftsführer Friedrike Külpmann und André De Col. „Das ist relativ selten und daher arbeiten wir eng mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL zusammen.“
Sie empfehlen Robert Laube, den Stein im Winter einzupacken. Durch die Feuchtigkeit innen könnte er sonst platzen. Erst in einem halben Jahr werde er sich eingewöhnt haben und vorzeigbar sein.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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