Hattinger Initiativkreis kämpft weiter um den Erhalt des Winzer Ruhrbogens mit den Buhnen
Der „Initiativkreis zum Erhalt des Ruhrbogens“ meldet sich nach der „Weihnachtspause“ wieder zurück. Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL unterstreicht Sprecher Gerd Walther: „Wir halten nach wie vor an dem kompletten Erhalt der kulturhistorischen Buhnen fest.“
In der jetzt offensichtlich überstandenen Ruhephase hat sich nach den Worten des Hattingers dennoch einiges getan: „Umweltminister Remmel hat in einem dreiseitigen Schreiben an uns die Maßnahmen zur Umwandlung der Ruhr nochmals begründet und uns Aktivisten zur weiteren Mitarbeit aufgerufen.“
Ebenfalls sei in dem Papier neu angekündigt worden, „jetzt in einem repräsentativen Abschnitt der Ruhraue pilothaft eine kleinräumige Umgestaltung vorzunehmen, um der Öffentlichkeit Ausmaß und Wirkung der Maßnahmen zu vermitteln“. Bereits in diesem Jahr soll dieses mögliche schrittweise Vorgehen, so das dem STADTSPIEGEL vorliegende Minister-Schreiben, „in weiteren runden Tischen vorgestellt werden“.
Das allerdings hatte das zuständige Planungsbüro bei der öffentlichen Vorstellung des Projektes im vergangenen November in der Gebläsehalle bereits angekündigt und später bei der Präsentation für die Stadtverordneten und die Verwaltung im Großen Sitzungssaal des Rathauses noch einmal wiederholt.
Exklusives Gespräch in Düsseldorf
Wirklich neu ist, dass der Initiativkreis mit bis zu fünf Personen Mitte März exklusiv von der Bezirksregierung in Düsseldorf eingeladen ist. Gerd Walther: „Ganz sicher Naturführer Martin Maschka und ich werden daran teilnehmen, wer sonst noch dabei ist, steht momentan noch nicht fest. Wir sind eingeladen worden, um die modifizierten Planungen zum Ruhrbogen einzusehen und zu besprechen.“
Fest steht außerdem, dass es in Hattingen am 21. April einen weiteren „Runden Tisch“ zum Thema geben wird. Neben Vertretern der Fischerei- und Naturschutzverbände sowie der Stadt ist diesmal auch der Initiativkreis dabei.
Allerdings unterstreicht der Initiativkreis noch einmal, dass die Buhnen wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung erhalten bleiben müssten, ein Teilerhalt sei erst einmal kein Kompromiss. Warum, das begründet der Initiativkreis-Sprecher so: „Wir erwarten eine positive Nachricht vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe auf unseren Antrag, die Buhnen unter Denkmalschutz zu stellen. Das gilt auch für eine uns unterstützende Stellungnahme von der Unteren Landschaftsbehörde in Schwelm.“
Inzwischen hat der Initiativkreis einen eigenen Vorschlag zum Erhalt der Buhnen ausgearbeitet, von dem Gerd Walther verrät: „Wir schlagen einen Durchstich zu den Klärteichen vor und stellen ihn zur Diskussion. So entsteht sowohl eine Auenlandschaft als auch ein Biotop.“
"90 Prozent der Hattinger teilen unsere Einstellung"
Nach wie vor freut sich der Initiativkreis über die Unterstützung von Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch, die ja auch die Buhnen als Zeichen der frühen Industrialisierung erhalten wissen möchte, wie Gerd Walther anmerkt.
Er ergänzt: „Nach unserer zugegebenermaßen subjektiven Einschätzung teilen 90 Prozent der Hattinger unsere Einstellung. Das leiten wir von Veranstaltungen ab, von Umfragen und unserer Unterschriftenaktion. Schade ist, dass unsere schon Ende November 2014 an die Bezirksregierung gestellten 54 Fragen zur Umwandlung der Ruhr immer noch nicht ausreichend beantwortet sind, so dass wir nochmals rückfragen müssen.“
Außerdem kündigt Gerd Walther an, dass nach Vorlage des Planfeststellungsverfahrens gegebenenfalls eine „modifizierte Petition“ eingereicht werde. Die ginge dann einher mit einer neuen Unterschriftenaktion.
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Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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