Bürgermeister übergibt Baumfestbox
Hattingen hat fast 1000 Klima-Kids
Marlene, Emma, Lena, Kajus, Max, Lisa, Noah und Charlotte sind aufgeregt. Die Vorschulkinder der Kita St. Christophorus in der Hattinger Bahnhofstraße wissen: Heute kommt Bürgermeister Dirk Glaser und bringt gemeinsam mit Svenja Zimmermann, Klimaschutzmanagerin der Stadt Hattingen, und Petra Stolten, Fachberatung für die Netzwerk- und Koordinierungsstelle Kita-Einstieg, eine Baumfestbox vorbei. Außerdem will sich der Bürgermeister den Klimabaum ansehen und etwas über das Schmetterlingsprojekt erfahren.
15 Kita-Einrichtungen, darunter zehn städtische Kitas, nehmen an dem Projekt „Klima-Kita“ teil. Gut ein Jahr wird die nachhaltige Idee bereits umgesetzt. Klimaschutzmanagerin Svenja Zimmermann erzählt: „Angefangen haben wir mit der Baumpatenschaft, die die Kitas übernommen haben. Sie pflegen die Baumscheiben. Alle 15 Einrichtungen haben mittlerweile einen Baum gepflanzt und wir haben eine Karte entwickelt, wo die Bäume stehen. So kann man einen Spaziergang machen zu den Kita-Klima-Bäumen. Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie, wo so vieles nicht möglich war, wurde das gerne als willkommene Abwechslung genutzt. Im Herbst haben wir Blumenzwiebeln bereitgestellt, damit es rund um die Baumscheiben Frühblüher geben konnte. Im Winter haben die Kinder mit von uns ausgegebenem Material bunte Vogelhäuschen gebastelt und aufgehängt. Wir haben auch Wildblumensamen verteilt. In diesem Frühjahr gibt es eine Schmetterlingsaktion. Die Kitas haben Schmetterlingsgärten bekommen und Raupen, so dass sie ihre Entwicklung beobachten können. Zu allen Projekten gab es umfangreiches Material.“
Kita-Leitung Susanne Sobotta holt ganz vorsichtig die durchsichtige Kiste mit den Raupen. Bis aus der molligen kleinen Raupe ein geflügeltes Kunstwerk wird, dauert es ein paar Wochen. Ob Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz oder Kleiner Fuchs – die Namen sind mindestens so bunt wie die zarten Insekten selbst. Bürgermeister Dirk Glaser begutachtet aufmerksam die Raupen bei der Verpuppung. Ei, Raupe, Puppe, Schmetterling – so läuft es in der Natur ab und der Bürgermeister muss auch etwas in seinem biologischen Gedächtnis kramen, wie lange denn die einzelnen Schritte dauern, bis alle das Ergebnis bewundern können. „Bei solchen Terminen macht es Spaß, Bürgermeister zu sein“, freut sich Dirk Glaser bei bestem Frühlingswetter. „Es ist ein sehr nachhaltiges Projekt und wir führen damit unsere Kleinsten bereits an die wunderbare und schützenswerte Vielfalt der Natur heran. Die Kleinen sind die Zukunft und sie müssen später auf unsere Welt aufpassen. Kindgerecht erleben sie Wachsen und Werden – das ist schön zu sehen.“ 46 Gruppen mit rund 1000 Hattinger Kindern sind im Projekt Klima-Kita involviert. Eine ganze Menge und die Kids haben Spaß dabei. Eifrig zeigt der sechsjährige Noah im Klima-Baum-Plan auf die Stelle, wo der Baum „seiner“ Kita steht. Den kann man gleich anschauen und der Bürgermeister macht das natürlich auch.
Nachhaltiges Projekt
Und dann gibt es natürlich neben einer Urkunde die Baumfestbox. „Eigentlich war eine Abschlussfeier zu dem Thema mit allen Kindern vor dem Rathaus geplant. Aber wir haben uns entschieden, aufgrund der Corona-Pandemie vorsichtig zu sein und eine andere Lösung gewählt“, sagt das Stadtoberhaupt im Einklang mit Svenja Zimmermann und Petra Stolten. Stattdessen bekommt jede teilnehmende Kita eine Baumfestbox und feiert das Ereignis in der eigenen Kita. Und was ist drin in der Box? „Man braucht etwas zum Schmücken, also haben wir eine Wimpelkette in die Box gepackt. Dann natürlich Wildblumensamen. Wir haben Infos zu verschiedenen Schmetterlingen reingelegt. Dann natürlich Liedblätter zum Thema, denn bei einer Feier wird ja auch gesungen. Schließlich muss es auch etwas zu essen geben – also findet sich in der Box ein Rezept für einen Schmetterlingskuchen und ein Set für einen Baumtrunk. Und weil die Kinder auch etwas für sich mit nach Hause nehmen sollen, gibt es für alle das Material für Medaillen zum Selbermachen“, beschreibt Petra Stolten den Inhalt der Box.
Die Vorschulkinder warten jetzt aber erstmal gespannt auf die Verpuppung der Raupen, die zum Schmetterling werden. Bis es soweit ist, sind sie auf der Suche nach den passenden Namen.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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