Bunker-Parkplatz Reschop: Baumriesen müssen weg

Wo Solveig Holste und der städtische Baumsachverständige Uwe Kleinschmidt am Horkenstein neben dem Bunker-Parkplatz gegenüber vom Reschop Carré (im Hintergrund rechts) nach oben schauen, sehen die beiden in die kranken Kronen von drei mächtigen Platanen. Sie prägen zwar gerade an dieser Stelle das Stadtbild, müssen nach Ansicht der Stadt als Gefahrenquelle allerdings in der kalten Jahreszeit gefällt werden.  Foto: Römer
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  • Wo Solveig Holste und der städtische Baumsachverständige Uwe Kleinschmidt am Horkenstein neben dem Bunker-Parkplatz gegenüber vom Reschop Carré (im Hintergrund rechts) nach oben schauen, sehen die beiden in die kranken Kronen von drei mächtigen Platanen. Sie prägen zwar gerade an dieser Stelle das Stadtbild, müssen nach Ansicht der Stadt als Gefahrenquelle allerdings in der kalten Jahreszeit gefällt werden. Foto: Römer
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Wer das Kreuz trägt, dem droht der Tod – zumindest was die so markierten Bäume im Stadtgebiet angeht. Knapp 100 Baumriesen, teilweise an das Stadtbild prägender Stelle, werden noch in diesem Winter durch ein von der Stadt Hattingen beauftragtes Unternehmen gefällt werden.

Über die Pläne und ihre Gründe informierten jetzt die zuständige Fachbereichsleiterin Solveig Holste und der städtische Baumsachverständige Uwe Kleinschmidt.
Bei zwei, drei Platanen von schätzungsweise 50 Jahren, da ist es deutlich zu sehen zwischen Bunker-Parkplatz Reschop und August-Bebel-Straße: Ihnen fehlen schlicht die Kronen. „Das hat der letzte große Sturm angerichtet“, erläutert Solveig Holste, „da die schützende Laubkrone nicht mehr da ist, kann der Baum nicht weiterleben. Er stellt eine Gefahr dar. Allerdings ist diese nicht akut, so dass er erst im Winter weg kommt.“
Insgesamt seien rund 900 Bäume im gesamten Stadtgebiet durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen worden, schätzt Uwe Kleinschmidt. Knapp 100 von ihnen müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Bei einigen, nämlich den mit einem Punkt versehenen, genügte ein größtenteil bereits erfolgter Kronenschnitt.

Teilweise wird nachgepflanzt

Solveig Holste: „Wo es möglich ist, da werden wir Bäume nachpflanzen. Beispielsweise entlang der August-Bebel-Straße. Da werden die jungen Bäume nicht von den bereits dort seit Jahrzehnten befindlichen am Wachsen gehindert. Anders sieht es im Grünstreifen zum Parkplatz hin aus. Dort ist der Bewuchs so dicht, dass junge Bäume hier keine Chance hätten.
Die Fällarbeiten werden durch einen beauftragten Fachbetrieb durchgeführt. Wo es geht, werden die Bäume „in einem Stück“ gefällt. Wo sie andere, die gesund sind, mit umreißen würden, geschieht das sozusagen „scheibchenweise“.
Uwe Kleinschmidt: „Natürlich tut es einem leid, dass solche alten Bäume gefällt werden müssen. Aber wir machen das ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil es einfach sein muss.“
Das Holz der gefällten Bäume lässt sich nach Meinung von Solveig Holste übrigens nicht verkaufen. Es gebe keinen Markt für „Bruchholz“.
Ein weiteres Problem ergebe sich beim Nachkauf, meint sie: „Falls wir die finanziellen Mittel für die Nachpflanzungen bekommen, ist es immer noch fraglich, ob aufgrund der großen Nachfrage zurzeit die Baumschulen überhaupt noch einen Bestand an jungen Bäumen im Alter von zehn bis 15 Jahren – rund 500 Euro kostet so ein Baum – vorrätig haben. Und vorbestellen nützt nichts, da wir die Finanzierung noch nicht gesichert haben. Vermutlich also werden die neuen Bäume wohl erst im Winter 2015/16 gepflanzt werden können.“
Auch die Straße Im Bruchfeld mit ihrem Allee­charakter, die zum S-Bahnhof Mitte führt, wird eine ganze Reihe von sehr alten Bäumen komplett verlieren.

Was sagen Sie zu der Fällaktion der Stadt Hattingen? Diskutieren Sie mit uns, geben Sie Ihren Kommentar ab!

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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