Beobachtungen am Schmetterlingsflieder
Buddleja bekommt Besuch
Darauf haben wir lange warten müssen: Ein paar sonnige, warme Sommertage! Und wir sind bei weitem nicht die einzigen, die das zu schätzen wissen - unsere flatterhaften Freunde können endlich wieder ausschwärmen und sich mit Nektar versorgen. Besonders schön kann man sie dabei auf dem Schmetterlingsflieder beobachten.
Der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii), eine Pflanzenart der Gattung Sommerflieder, bietet den Insekten (neben Tagfaltern z.B. auch Taubenschwänzchen, Hummeln und Schwebfliegen) mit seinen langen Blütendolden aus Hunderten von Einzelblüten eine reichhaltige Nahrungsquelle. Auch wenn es für die Artenvielfalt vielleicht keine große Rolle spielen mag, ob man den Schmetterlingsflieder im eigenen Garten stehen hat - es gibt ja in dieser Jahreszeit noch reichlich anderes Nahrungsangebot -, ist es doch eine schöne Gelegenheit, die schmucken Falter einmal aus der Nähe zu betrachten und ein paar hübsche Fotos zu machen.
Fototipps
Für Fotos eignet sich am besten der frühe Vormittag - nicht nur, weil das Sonnenlicht zu dieser Tageszeit noch recht weich ist, sondern auch, weil dann die Falter noch etwas träge sind. Sie haben noch nicht "gefrühstückt", und die Sonne hat sie bis dahin kaum aufgewärmt. Im Laufe des Tages werden sie ziemlich flatterhaft und halten dann auch häufig die Flügel zusammengeklappt, weil sie darüber keine Energie mehr aufzunehmen brauchen.
Besonders interessant wird es, wenn gleich mehrere Besucher gleichzeitig auf einer Blütendolde unterwegs sind. Nicht selten bekommt man dann verschiedene Schmetterlingsarten zusammen aufs Bild, oder Schuppen- und Hautflügler spazieren friedlich nebeneinander von Blüte zu Blüte.
Beim Fotografieren kann man sich ruhig etwas Zeit lassen, denn in der Regel verweilen die Schmetterlinge mehr als eine Minute auf einer Dolde und zeigen sich durch ihren "Rundgang" immer wieder von anderen Seiten. Es lohnt sich, auch selbst den Standort zu verändern und dabei besonders auf den Hintergrund zu achten. Je weiter er entfernt ist, desto unschärfer wird er auf den Fotos und bringt dadurch mehr Ruhe ins Bild. Wer dazu noch den Autofokus abstellen und die Schärfe von Hand einstellen kann, sollte das auch nutzen.
Bei den Kameraeinstellungen gibt es noch ein paar weitere Möglichkeiten, die Bilder zu gestalten. Zum einen bieten viele Apparate eine Makroeinstellung (oft durch eine Blume symbolisiert), zum zweiten kann hier ein Tele- oder Zoomobjektiv gute Dienste leisten. Je größer dabei die Brennweite (bzw. der verwendete Zoomfaktor), desto geringer ist die Tiefenschärfe, d.h. der Hintergrund oder auch störende Objekte im Vordergrund (z.B. weitere Zweige des Strauches) verschwimmen stärker. Abgesehen davon lassen manche Falter auch gar keine große Annäherung zu. Die hier gezeigten Aufnahmen wurden alle bei großer Brennweite aus mehr als einem Meter Entfernung aufgenommen.
Zum dritten kann es nötig werden, die Belichtung anzupassen. Ein sehr dunkler Hintergrund kann bewirken, dass das Objekt überbelichtet wird, ein heller Hintergrund lässt es leicht zu dunkel erscheinen. In diesem Fall passt man den Belichtungsausgleich um eine Stufe nach unten (kürzer) bzw. oben an.
Schließlich wirken Schmetterlingsfotos (wie eigentlich fast alle Aufnahmen von Einzelobjekten) besonders reizvoll, wenn der Falter nicht genau im Bildzentrum sitzt, sondern eher dorthin zu schauen scheint. Da diese Regel beim Fotografieren manchmal schwer einzuhalten ist, z.B. weil der Autofokus damit nicht klar kommt, kann man die Fotos nachher am Computer entsprechend beschneiden. Die letzten Fotos in dieser Serie sind ein Beispiel dafür.
Autor:Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen | |
Torsten Richter-Arnoldi auf YouTube |
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