Ehemalige Hattinger Pfarrerin beim ZDF-Gottesdienst
Gottesdienst daheim
Natürlich finden am zweiten Advent, dem Nikolaustag, auch in Hattingen und in Witten Gottesdienste in den Gemeinden vor Ort statt. Aber einige Menschen werden an diesem Tag lieber am Fernseher den Gottesdienst feiern wollen. Für Wittener und Hattinger ist das diesmal vermutlich besonders interessant.
Denn der ZDF-Gottesdienst kommt am Sonntag, 6. Dezember, aus Frankfurt und wird von Pfarrerin Dr. Stefanie Brauer-Noss gehalten. Die gebürtige Witten-Annenerin war von 2007 bis 2010 Vikarin bei Frank Bottenberg in der Hattinger St. Georgs-Kirchengemeinde und im Anschluss bis Ende 2011 in den beiden evangelischen Kirchengemeinden Johannes und St. Georg tätig. Nach einem Intermezzo an der Theologischen Fakultät der Universität Bochum ist sie seit 2017 Pfarrerin im Frankfurter Stadtteil Bornheim.
Mit dem Nikolaus, der die Rute schwingt und nur bei Wohlgefallen Süßes aus dem Sack holt, hat Stefanie Brauer-Noss nichts im Sinn. „Ich habe ein total positives Bild vom Nikolaus“, sagt die Pfarrerin, die am kommenden Sonntag im ZDF-Fernsehgottesdienst predigen wird. Der an diesem Tag geehrte Bischof von Myra habe hingeschaut, wie es den Menschen ergeht, „woher das mit der Rute kam, verstehe ich nicht“, sagt die Theologin. „Was der Nikolaus bringt“ lautet das Thema über das sie sprechen wird am Sonntagmorgen im Fernsehen. Es wird um Legenden gehen, die sich um den „Mann mit dem Rauschebart“ ranken, und um die Frage, warum er nicht nur für Kinder eine große Anziehungskraft hat.
Nicht in ihrer Heimatkirche, der barocken Bornheimer Johanniskirche, werden die Kameras aufgebaut, sondern in der Preungesheimer Festeburgkirche.
Gottesdienst der
etwas anderen Art
„Vor vier Wochen platzte die Location“, erzählt Stefanie Brauer-Noss. In diesem Jahr werde ein 40-Tonner, ein XXL-Ü-Wagen gebraucht, der passe nicht durch die Gassen ihres Heimat-Stadtteils. Die als „Konzertkirche“ erprobte Kirche an der Wolfweide, eröffnet 1969, habe zwar eine ganz andere Optik als das Bornheimer Gotteshaus, aber während der Proben in den vergangenen Tagen hat die 39-jährige Pfarrerin sich mit ihrem Team in der Festeburgkirche schon gut eingelebt. In dem Fernseh-Gottesdienst werden ein Vokalensemble der Johanniskantorei unter der Leitung von Jeannine Görde, der Posaunist Manfred Beutel sowie Dominik Hambel an der Orgel für die Musik sorgen.
Im Sommer 2019 erreichte Brauer-Noss die Anfrage, ob in Bornheim, wie am 6. Dezember 2015, der ZDF-Gottesdienst wieder Station machen kann. Freudig sagte die gebürtige Wittenerin, die seit drei Jahren in Bornheim ansässig ist, „ja“. Sie stellte sich vor, mit den Kinderchören Festtagsstimmung aufkommen zu lassen. Anfang März 2020, wenige Tage vor dem Lockdown, traf die Theologin sich mit den TV-Verantwortlichen – auch da ging sie noch von einer gut besuchten Johanniskirche aus. Nun ist es anders gekommen, „ich hätte auch unter den Umständen zugesagt“, versichert die Pfarrerin.
Wann der Nikolaus zu ihrer Familie kommen wird, was er bringen wird, wer es wohl ist – die Älteste, 7 Jahre, hat da so eine Ahnung – dazu sagt Brauer-Noss im Vorfeld natürlich nichts. Aber sie freut sich auf die strahlenden Augen der Tochter und der vier Jahre alten Zwillingen, wenn sie am Sonntag in der Frühe etwas im Stiefel finden – und auf viele Fernsehzuschauer.
Von 9.30 bis 10.15 Uhr läuft die Übertragung am kommenden Sonntag im ZDF. Nach dem Gottesdienst gibt es bis 19 Uhr ein telefonisches Gesprächsangebot der Gemeinde unter Tel. 0700/14141010 (6 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz. Mobilfunkkosten abweichend.) Weitere Informationen zu diesem Gottesdienst gibt es im Internet unter www.zdf.fernsehgottesdienst.de.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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