Die Ruhrölften im Baufieber für Rosenmontag

von Dino Kosjak

„Unsere Gründungsclique stammt aus der Jugendarbeit“, erklärt Andreas Koschate. „Wir fragten uns: Was haben wir eigentlich noch nie gemacht?“ So sei es zur Gründung der Karnevalsgesellschaft „Die Ruhrölften“ gekommen.

Die Ruhrölften seien in doppelter Hinsicht ein junger Verein, fährt Andreas Koschate fort. „Zum einen gibt es uns erst seit rund zwei Jahren. Zum anderen liegt der Alterdurchschnitt bei uns sehr niedrig.“
Sie zähle wohl zu den älteren Mitgliedern, schmunzelt Christa Heinert. Sie kümmert sich heute um Kaffee und Brötchen, während neun weitere Ruhrölften mit dem Bau am Karnevalswagen beginnen. Der muss bis zum Holthauser Umzug am 3. März fertig sein. Bis dahin sei noch viel zu tun, sagt Christa Heinert. „Doch die Arbeitsteilung klappt prima. Unsere vierzig Kostüme sind schon fertig.“ Zum dritten Mal werden die Ruhrölften am Holthauser Karnevalszug mit einem eigenen Wagen teilnehmen.
Siebzig Mitglieder zähle der Verein mittlerweile. „Eine tolle Zahl“, freut sich Präsidiumsmitglied Andreas Koschate. „Wir sind Hattingens größter Karnevalsverein.“ Eine Tanzgarde gebe es sogar, bestehend aus sechs Mädchen und zwei jungen Männern.
Neben dem Ballenwagen stapeln sich Bretter, Hammerschläge schallen durch die Scheune. Zu anderen Zeiten ist der Ballenwagen meterhoch mit Stroh beladen. Heute aber werden erst einmal die Seiten mit Brettern verkleidet. Schließlich solle niemand herunterfallen, erklärt Andreas Koschate. Zuerst gehe es um die Sicherheit. An den nächsten Wochenenden werde es um die Feinheiten gehen, die einen Karnevalswagen zu etwas besonderem machen.
Carina Meiske hält ein Brett in Position, während ihr Bruder André den Akkuschrauber ansetzt. „Bei uns herrscht ein guter Teamgeist“, sagt Carina Meiske. Kurz darauf zeigt sich, was sie meint: Am Ballenwagen wurde die vordere Bodenverkleidung vergessen. Wer nicht aufpasst, kann leicht durch den Spalt zwischen Ladefläche und Gitter auf die Deichsel fallen. Kurz geht ein Kopfschütteln durch die Runde. Dann wird die Seitenverkleidung Brett für Brett wieder gelöst und höher angesetzt, damit die Bodenverkleidung darunter passt. Viele Worte braucht es dazu nicht. Die Ruhrölften sind offenbar ein eingespieltes Team.
Übrigens: Das Motto bleibt selbstverständlich bis zum Rosenmontag geheim.