Immer mehr Coronafälle in Kitas
AWO fühlt sich alleingelassen

Die Lage in den Kitas spitzt sich zu.

Die Omikron-Welle trifft die Kitas hart: Die Zahl der infizierten Mitarbeiter und Kinder sind in den vergangenen Wochen massiv gestiegen. „Unsere Mitarbeiter* sind völlig überlastet, weil sie die vielen Ausfälle vor Ort auffangen müssen“, sagt Heike Wallis-van der Heide, Bereichsleitung Kinder und Familie.
Die AWO betreibt im Ennepe-Ruhr-Kreis 32 Kitas und Familienzentren mit rund 400 Mitarbeitern. Die Lage vor Ort sei mittlerweile kritisch und es räche sich jetzt, dass es keine landeseinheitliche Regelung in NRW im Umgang mit Schließungen gibt, was zu Ausnahmezuständen vor Ort führe. 

Über 96% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Trägers sind geimpft, trotzdem kommt es immer wieder zu Durchbrüchen. „Fehlende Vorgaben führen zum Teil dazu, dass die Träger gezwungen sind, eigene Entscheidungen zu treffen und zu verantworten“, erläutert Heike Wallis- van der Heide die aktuelle Situation.

Es werden von der AWO landesweit Kriterien zur Weiterführung oder Schließung von Gruppen und Einrichtungen gefordert. Mit Blick auf die Teststrategie fordert Jochen Winter, der Geschäftsführer des Unterbezirkes, auf das sich zuspitzende Infektionsgeschehen zu reagieren. Es brauche nun endlich eine landesweite Teststrategie plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten.

Weil das wohl nicht schnell realisierbar sei, sind auch flächendeckende, regelmäßige Lolli-Schnelltests in den Einrichtungen - denkbar, um das Infektionsgeschehen besser regulieren zu können. Zurzeit finden aber kreisweit keine Lolli-Tests in Kindertageseinrichtungen statt.

Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann ist mit einer „Durchseuchung“ ganzer Einrichtungen zu rechnen. Wir gewinnen zunehmend den Eindruck, dass dies billigend in Kauf genommen wird, zeigt sich die AWO ratlos. „Unsere Mitarbeiter sind einer besonderen Gefährdungslage ausgesetzt, auch weil sie ohne Schutz von Masken und bei ständiger Unterschreitung des Abstandsgebotes mit den Kindern ihr Bestes geben.

Ihre Arbeit gehört ebenso wie in den Gesundheitsberufen wertgeschätzt. Deshalb fordern wir die Finanzierung einer besonderen Corona-Prämie für Kräfte in den Kindertageseinrichtungen, OGSen und auch in der Kindertagespflege“, so Jochen Winter.

Autor:

Günther Burbach aus Hagen

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