Sterben unsere Innenstädte aus, nur weil Geiz geil ist ?

Es ist kurz vor Weihnachen und die Kassen des Handels klingen. Aber es sind längst nicht mehr nur die Kassen des traditionellen Einzelhandels, sondern der Umsatzanteil der Onlineanbieter wächst jährlich immer mehr. Gehen wir durch die Fußgängerzonen stellen wir fest, dass die Leerstände kaum mehr zurückgehen. Häufig nehmen einige Einzelhändler noch das Weihnachtsgeschäft mit, einige kündigen ihren Räumungsverkauf schon ab Ende November an, andere schließen im Frühjahr die Ladentüren ab. Und nicht wenige Ladenlokale stehen dann auch noch nach dem nächsten Weihnachtsfest leer. Dazu kommt, daß es nicht nur kleine Geschäftsräume sind, welche leer bleiben. So manche Kommune blickt mit Sorge auf ihre grossen Warenhausketten wenn diese ihre Billanzen veröffentlichen oder gar Aufsichtsratssitzungen bekanntgeben. Um es vorweg zu sagen: Hattingen hatte noch großes Glück, als ein "riesiger" Lebensmitteldiscounter in die leere Warenhausruine einzog und die gesamte Innenstadt neu belebte.
Zur Zeit haben die meisten Konsument reichlich Geld in der Tasche. Dazu kommt, dass die Zinsen tief stehen. Und die Kunden geben ja auch sehr viel aus. Nur immer weniger in die traditionellen Ladenkassen. Einige Onlinehädler melden seit Jahren steigende Umsatzzahlen. Dazu helfen uns auch eine Reihe von Preisportalen den kleinsten Preis zu finden. Wahre Geschwader von Lieferfahrzeugen fallen in die Wohngebiete ein um uns die bestellten Produkte zuzustellen.
Immer mehr Kunden betreten ein Fachgeschäft um sich einen Artikel vorführen zu lassen, um dann diesen Artikel im Internet des Preises wegen günstig zu bestellen. Einige Kunden verabschieden sich mit dieser Absicht vom Verkäufer, obwohl dieser sich alle Mühen gegeben hat.
Sieht so unsere Einkaufskultur der Zukunft aus? Riskieren wir mit diesem Kaufverhalten unsere lebendigen Innenstädte?

Autor:

Wolfgang Wevelsiep aus Hattingen

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