Projekt „Canto elementar“ wird am 15. Oktober neu aufgelegt
Singpaten gesucht
Der Hattinger Soziologe und Musikpsychologe Dr. Karl Adamek ist davon überzeugt, dass uns die Freude am Gesang in die Wiege gelegt wurde. Er hat in seinen umfangreichen Studien herausgefunden, dass Singen für die gesunde Entwicklung von Kindern unverzichtbar ist. Er will die Freude am Singen so früh wie möglich fördern und führt seit zwei Jahren gemeinsam mit den evangelischen Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Hattingen-Witten das Projekt „Canto elementar“ durch.
Für eine Neuauflage werden nun erneut Menschen gesucht, die aus ihrer Kindheit gute Erinnerungen an gemeinsames Singen haben, Menschen, die wieder mehr singen möchten und die ihre eigene Freude am Singen an die Kleinsten ehrenamtlich weiterschenken möchten.
Aus diesem Grund laden Karl Adamek, Pfarrerin Birgit Crone vom Trägerverbund für Kitas im Kirchenkreis Hattingen-Witten, und Singpate Gerd Neuhaus alle musikbegeisterten Senioren am Dienstag, 15. Oktober, zwischen 15 und 17 Uhr zu einem gemeinsamen Sing-Nachmittag ins Gemeindehaus St. Georg, Augustastraße 9, ein. Unter dem Titel „Sing mit“ stehen Schlager und Lieder der 1950er, 1960er und 1970er Jahre auf dem Programm. Den Teilnehmern wird die Idee des Singpatenprogramms "Canto elementar" vorgestellt.
Karl Adameks ist überzeugt, dass freiwilliges, ungezwungenes, nicht leistungsorientiertes Singen die psychische Entwicklung des Kindes und insbesondere die Entwicklung sozialer Kompetenzen wie Gemeinschaftssinn und Solidarität fördert. Adameks wissenschaftliche Arbeiten gelten als erste empirische Belege dafür, dass der Verlust der Fähigkeit des natürlichen Singens, die nach seiner Auffassung in den Nachkriegsgenerationen immer mehr verloren gegangen ist, für das seelische Gleichgewicht und die Entwicklung von Kindern nicht folgenlos bleibt.
Den Beginn des Singens in die Altersstruktur der Kindergartenkinder anzulegen, erklärt Dr. Karl Adamek so: „Jugendliche singen anders. Sie wählen Lieder nach anderen Kriterien aus. Manchmal wollen sie mit der Musik die Erwachsenen einfach nur nerven. Das reine Singen ist Entäußerung, es setzt Emotionen frei. In der Pubertät wollen Jugendliche das oft nicht.“
Wird ein Kind mit einem Lied positiv geprägt, so bleibt dies lebenslänglich erhalten. Es entsteht eine positive Kraftquelle, die bis ins hohe Alter abrufbar ist. Singen, so Adamek, fördert Menschlichkeit. Denn: „Es mangelt uns heute nicht am kühlen Denken, sondern am warmen Fühlen“.
Weitere Informationen bei gibt's bei Pfarrerin Birgit Crone unter Telefon 80230.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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