Buchkompass: Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
Sibylle Bergs ALF

Sind wir nicht alle anders gleich? Klar und doch wird man von Menschen, die sich als gleicher empfinden, in eine Schublade gesteckt, aus der man nur schwer wieder rauskommt. Es ist eigentlich traurig, das gewisse Themen, wie das Anderssein und Mobbing, immer noch behandelt werden müssen, um auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen, wäre das aber nicht der Fall, hätten wir dieses Werk nie bekommen.

Die Autorin Sibylle Berg ist eine der aufregendsten deutschsprachigen Autorinnen unserer Zeit und macht auch neben ihrer Autorentätigkeit auf sich aufmerksam, eben, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Aktuell ist sie Spitzenkandidatin der Partei Die PARTEI im Europawahlkampf und hat kurz davor ihren Comicroman Mein ziemlich seltsamer Freund Walter veröffentlicht. Erschienen ist das Buch, welches von Julis Thesing illustriert wurde, bei Fischer Sauerländer. Es geht, wie oben bereits angekündigt ums Anderssein und noch einige gesellschaftliche Themen mehr.

Im Comicroman begleiten wir Lisa, die ihre Abende mit dem Betrachten von Sternen verbringt und sich sonst lieber abschottet, da sie in der Schule gemobbt wird und ihre arbeitslosen Eltern sind auch nicht gerade motivierend. Das alles erfahren wir quasi auf den ersten Seiten und es geht ganz schön deprimierend los, denn das sind normale Probleme unserer Kinder und Jugendlichen. Das aufregende passiert dann abends, als hinterm Haus ein Raumschiff landet und Klakalnamanazdt, von Lisa kurz Walter genannt, zurückgelassen wird. Lisa nimmt Walter mit zu sich und sie berichten einander von Leben auf ihren Planeten. Während Walter vieles so gar nicht nachvollziehen kann, führen seine Worte und Taten zu einem Wandel bei Lisa und ihren Eltern und das hat positive Folgen.

Dieser Comicroman zeigt auf humorige und doch drastische Weise die Probleme unserer Gesellschaft in einem kleinen überschaubaren Rahmen, hier eine Schule, eine Familie und ein Ortsteil auf und bietet Lösungen an. Einfach Lösungen, die von jedem umsetzbar sein müssten. Dazu kommt eine gute Geschichte über Freundschaft und einen Außerirdischen dazu. Passend illustriert wird der Comicroman von Julis Thesing. Dessen Bilder ziehen die Leser*innen gekonnt in die Geschichte. Ein tolles Gesamtpaket. Ich kann mir schon wirklich tolle Geschichten aus Brüssel vorstellen, die so nochmal die Menschen ganz anders erreichen können.

Fazit: Der Comicroman Mein ziemlich seltsamer Freund Walter von Sibylle Berg mit Illustrationen von Julis Thesing ist ein gesellschaftskritischer Roman, der einen Ausschnitt aus dem Leben eines Mädchens nimmt und uns die Augen für mannigfaltige Probleme in einem überschaubaren Rahmen öffnet. Solche Romane braucht es immer wieder und vielleicht auch eben mal als Comic. Danke dafür!

Autor:

Martin Wagner (Die PARTEI Hattingen) aus Hattingen

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