Samstag ist "Tag des Fischbroetchens" und Sonntag ist "Muttertag"
Wer deklariert eigentlich solche Tage? Alle moeglichen Organisationen, Regierungen und Lobbygruppen.
"Weltnichtrauchertag" ist am 31. Mai sagt die WHO, die Weltgesundheitsorganisation. "Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr" ist der 26. Juni sagen die Vereinten Nationen.
Eigenlob stinkt pflegte man zu sagen? Egal, dachten sich die Buerokraten der UN: "Der erste Welttag wurde am 31. Oktober 1947 von der UN für sich selber ausgerufen. Heute gibt es von den Vereinten Nationen und ihren Unterorganisationen etwa 70 offizielle Welt- und Internationale Tage." (Wikipedia)
Aber vor der UN dachten sich schon die Paepste der katholischen Kirche Welttage aus, z.B. den "Afrikatag" (Papst Leo XIII.), den "Welttag der Migranten und Fluechtlinge" (Papst Benedikt XV.), den "Weltfriedenstag" (Papst Paul VI.) usw.
Und ganz offiziell erschafft auch die Bundesregierung Gedenktage, etwa den "Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Voelkermordes" (27. Januar).
Und kommenden Sonntag, am 13. Mai, am Wahltag in NRW, ist Muttertag, ein nichtgesetzlicher Gedenktag; tatsaechlich ist er eine Erfindung der Blumenindustrie.
UN hin, Papst und Regierung her, Tage erfinden koennen wir auch denkt sich mancher Lobbyverein: Am Samstag, 12. Mai 2012 ist "Weltfischbroetchentag". Wie bitte? Sagt wer? Der Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (http://www.weltfischbroetchentag.de/)
Und wann ist "Tag der rostigen Dachrinne"? Das weiss ich nicht, aber am 1. Januar ist der "Erich Marre Tag". Sagt wer? Erich Marre.
Autor:Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.