Einführung am 31.10. um 18 Uhr in St. Georg
Pfarrer Hansjörg Federmann zurück in Hattingen
Im Landeskirchenamt in Bielefeld hat er in den vergangenen sieben Jahren viel dazu beigetragen, Fundraising und Mitgliederbindung in ganz Westfalen in den Fokus der Kirchengemeinden zu rücken. Doch jetzt freut sich Pfarrer Federmann wieder „auf das volle Leben in einer Kirchengemeinde“. Am Reformationstag wird er in seine neue Stelle in der St. Georgs-Kirchengemeinde in Hattingen eingeführt.
Federmann ist in Hattingen kein Unbekannter. Bereits von 2005 bis 2016 war er Pfarrer in Welper-Blankenstein, und kam seinerzeit „mittenrein in die Fusion der beiden Gemeindeteile“, wie er sich erinnert. An der neuen Stelle reizen ihn jetzt auch die Umbrüche, die in Hattingen anstehen. „Es ist die erste Pfarrstelle, die vom Kooperationsraum her gedacht ist“. Gemeint ist, dass sich die fünf Hattinger Kirchengemeinden und Bredenscheid-Sprockhövel in absehbarer Zukunft gemeinsam auf den Weg machen wollen, ihr Leben zu gestalten. Das drückt sich auch in Federmanns Stellenbeschreibung aus, in der es perspektivisch unter anderem um die Koordination dieses Zusammenwachsens der Gemeinden geht: In Kulturarbeit und Fundraising soll er für den gesamten Raum Impulse geben. Kirchenmusik und Stadtkirchenarbeit stehen ebenfalls auf dem Programm. Die Kirche mit dem schiefen Turm spielt dabei auch eine Rolle: „Mit der St. Georgskirche haben wir einen ganz besonderen, offenen Raum, der uns mit der Stadtgesellschaft verbindet. Aber es gehört auch die ganz normale Gemeindearbeit zu meiner Stelle, von der Seelsorge über die Gottesdienste bis zur Begleitung Ehrenamtlicher – darauf freue ich mich sehr.“, sagt der Hattingen-Rückkehrer.
Hansjörg Federmann, aufgewachsen in Wiesbaden, ist über die evangelische Jugendarbeit bei den Pfadfindern zur Kirche gekommen, und die Liebe zur Natur hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. „Ich kann gut mitempfinden, dass sich Menschen dem Schöpfer in der Natur besonders nahe fühlen“, erzählt er. „Und ich habe schöne Erinnerungen an Wanderungen in Hattingen, zum Beispiel die Orgelwanderungen im Kulturhauptstadtjahr 2010.“ Aber auch längere Wege scheut er nicht: Im September ist er gemeinsam mit seiner Frau über die Alpen von der Schweiz nach Italien gewandert.
Schon als Jugendlicher empfand er den Gottesdienst als etwas Besonderes – hier reifte der Wunsch, Pfarrer zu werden. Den Zivildienst leistete er dazu passend in einer Kirchengemeinde ab und übernahm dabei alles, was anfiel, von der Renovierung von Tischen bis zum Essen auf Rädern. An seiner ersten Uni in Neudettelsau bei Nürnberg lernte er nicht nur die für das Studium notwendigen Sprachen, sondern auch seine spätere Frau Sabine kennen. Bonn bescherte ihm neben weiteren theologischen Studien auch einen Job als Taxifahrer, und am dritten Studienort Marburg kam das Fach Psychologie hinzu.
Im Vikariat ging es nach Beverungen, einem Ort „so gerade noch in der westfälischen Landeskirche“. „Wir wollten Kirche auf dem Land kennenlernen“, erklärt Federmann diesen Schritt. „Dort habe ich gelernt, wie Pfarrer sein im Alltag geht“. Im anschließenden Entsendungsdienst widmet er sich der Gemeindeberatung, und „eigentlich bin ich seit der Ausbildung zum Gemeindeberater immer in dem Thema unterwegs gewesen.“
Die erste Pfarrstelle in Amelunxen bei Höxter verschaffte ihm dann noch ein weiteres Lebensthema. Federmann: „Die Sanierung des einzigartigen Sandsteindachs der 1000-jährigen Georgskirche stand dort an, die Gemeinde musste dazu einen hohen Eigenanteil aufbringen – und so kam ich zum Fundraising. Außerdem gab es einen verwilderten ehemaligen Pfarrgarten mit dem etwas geschehen musste, und mir machte das gemeinsame Entwickeln von Ideen mit den Menschen vor Ort Spaß. Daraus ist dann der „Lebensgarten“ geworden. Das Konzept wurde mit dem „Salzkorn“, einem Förderpreis für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ausgezeichnet, und der Garten existiert bis heute.“
Auch als er 2005 in Welper-Blankenstein seine Arbeit aufnahm, gab es gleich wieder ein Fundraising-Projekt. „Bei der damaligen Fusion haben sich viele Menschen darauf eingelassen, die Renovierung der Blankensteiner Kirche als gemeinsame Aufgabe anzugehen“, erinnert sich Pfarrer Federmann. Er ist gespannt, welche Vorhaben in der St.-Georgs-Kirchengemeinde dran sein könnten. „Die Ideen, die mich dann mitreißen und Freude an Kirche machen, kommen immer aus dem Leben mit den Menschen. Die ersten Kontakte hier sind auch wieder sehr vielversprechend.“
Doch jetzt freut sich Hansjörg Federmann erst einmal auf seine neuerliche Einführung in Hattingen. Sie findet am 31. Oktober um 18 Uhr im Rahmen des gemeinsamen Gottesdienstes zum Reformationstag in der St. Georgskirche in der Hattinger Altstadt statt.
Autor:Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten aus Hattingen |
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