4000 "bewegliche" Objekte des Hattinger Sammlers Hans Hartung wandern nach Leipzig
Nationalbibliothek übernimmt Büchersammlung

4000 "bewegliche" Objekte des Hattinger Sammlers Hans Hartung wandern nach Leipzig.
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"Die Erwerbung Ihrer einzigartigen Sammlung zählt zu den Höhepunkten des abgelaufenen Jahres für unser Museum!" steht auf der diesjährigen Neujahrskarte der Leiterin des Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek, Stephanie Jacobs. Der Gruß ging an den Hattinger Sammler von kinetischen Büchern, Hans Hartung, der diese Objekte in rund 30 Jahren zusammengetragen hat.

Kinetische Bücher sind Bücher mit Pappteilen zwischen den Seiten, die sich beim Aufschlagen bewegen (drehen, ziehen, klappen) lassen oder selbst aufrichten (Pop-up-Bücher). Die internationale Sammlung, die auch russische, chinesische und thailändische Bücher enthält, umfasst rund 4000 Bücher. Es sind Originale aus über 250 Jahren dabei und ledergebundene Faksimile-Ausgaben, die sechs Kilo wiegen. Es gibt Kinder- und Erwachsenenbücher, die fast alle Sachgebiete von der Astronomie über Architektur, Tierdarstellungen bis zu den Märchen umfassen. Auch das älteste deutschsprachige Ziehbilderbuch von 1835 ist in der Sammlung.

Ausstellungen und Vorträge

Mit seinen Büchern hat Hans Hartung verschiedene Ausstellungen und Vorträge in den letzten Jahren durchgeführt. Er zeigte sie im Wasserschloss Kemnade in Hattingen, in den Papiermuseen Düren und Bergisch Gladbach, in den Landesbibliotheken in Wiesbaden, Karlsruhe und Hannover, aber auch in Singapur auf Einladung des Goethe-Instituts.
Zwei Drittel der Sammlung wurde von der Nationalbibliothek angekauft, ein Drittel wird als Schenkung übergeben. Hans Hartung lag es daran, die Sammlung geschlossen zur weiteren Erforschung dieser hybriden Buchgattung an eine öffentliche Institution zu übergeben. Mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig ist ihm dies hervorragend gelungen.

Interesse der größten deutschen
Bibliothek erleichtert den Trennungsschmerz

Die Übergabe der Bücher war für Hartung aus Altersgründen und wegen der zunehmenden Sehbehinderung sowie aus Platzmangel in der Wohnung notwendig geworden. Seine Kinder konnten und wollten die aufwendige Sammeltätigkeit nicht fortsetzen. Dass neben einer Universitätsbibliothek die größte deutsche Bibliothek Interesse an diesen "beweglichen" Büchern zwischen Spiel und Wissenschaft zeigte, erleichterte dem Sammler den Trennungsschmerz. Außerdem behält er für Vorträge und kleinere Ausstellungen seine "Dubletten-Sammlung" mit immer noch rund 650 Bücher zurück. Und die anderen Bücher sind als "Sammlung Hans Hartung" in Leipzig bei der Deutschen Nationalbibliothek gut aufgehoben und sollen Grundlage für ein Filmprojekt werden.

Deutsche Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ist mit einem Bestand von 40 Millionen Medien die größte deutsche Bibliothek. Aus historischen Gründen hat die Präsenzbibliothek die beiden Standorte in Leipzig und Frankfurt.
Seit 1913 erhält die Nationalbibliothek (früher: Deutsche Bücherei) von allen in Deutschland gedruckten Werken zwei Pflichtexemplare und sammelt Übersetzungen aus der und in die deutsche Sprache. Sie hat daneben verschiedene Sammlungen wie das Deutsche Exilarchiv, das Deutsche Musikarchiv und das Deutsche Buch- und Schriftmuseum.
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum als Teil der Deutschen Nationalbibliothek wurde 1884 als weltweit ältestes Fachmuseum als Deutsches Buchgewerbemuseum gegründet. (Quelle: Wikipedia)

Autor:

Hans Hartung aus Hattingen

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