Mystische Atmosphäre im "Feuer.Wehrk"

„Feuer.Wehrk“-Vorsitzender Holger Ertel an der Kanone des TRO-LF 3000 von 1973, einem Trockenlöschfahrzeug mit 3.000 Litern Fassungsvermögen. Foto: Winkelnkemper
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  • „Feuer.Wehrk“-Vorsitzender Holger Ertel an der Kanone des TRO-LF 3000 von 1973, einem Trockenlöschfahrzeug mit 3.000 Litern Fassungsvermögen. Foto: Winkelnkemper
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(von Alex Winkelnkemper) Geputzt wird das nächste Mal, wenn alles fertig ist: Über die leuchtend roten Einsatzfahrzeuge hat sich eine dicke Staubschicht ausgebreitet. Zusammen mit dem Licht der untergehenden Sonne, das durch die großen Fabrikfenster fällt, ergibt sich eine nahezu mystische Atmosphäre im Hattinger Feuerwehrmuseum „Feuer.Wehrk“.

Bis das breite Publikum diesen Anblick genießen kann, werden allerdings noch einige Tage ins Land gehen: Es mangelt an so ziemlich allem – von neuen Türen bis zur Wandfarbe.
Trotz massiver finanzieller Sorgen lassen sich die Initiatoren seit Jahren nicht beirren und der Erfolg gibt ihnen Recht: Im Lauf der Zeit haben sie viel Schweiß und investiert, so dass die Haupthalle des Museums so gut wie fertig renoviert ist.
Hier wurde gestrichen, Rohre herausgerissen, Fenster restauriert. Entstanden ist eine Halle mit historischem Industriecharme und moderner, frischer Ausstrahlung.
Vereinsvorstand Holger Ertel schaut mit leuchtenden Augen auf die 4.400 Quadratmeter große Halle. Er erzählt: „Der Gedanke, ein Museum aufzubauen, hat mich schon immer fasziniert. Es hätten auch genauso gut Lokomotiven sein können.“ Nur gibt es ein solches Museum eben schon wenige Kilometer ruhrabwärts.
Und auch, wenn es noch an einigen Ecken mangelt: Das Konzept des Museums ist auch jetzt schon deutlich erkennbar. „Wir haben ja das Glück, dass unsere größten Exponate auf Rädern stehen“, freut sich Holger Ertel. „Die Kleinteile rundherum wachsen da mit an, so dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt.“ Langfristig soll das Museum also einem stetigen Wandel ausgesetzt sein – dank verschiebbarer Exponate und stetigem Zuwachs ist das kein Problem.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg: „Wir haben dieselben finanziellen Sorgen wie alle Vereine. Und wir haben dieselben Sponsoren wie alle anderen auch. So ist das eben in einer Kleinstadt.“
Besonders freuen würden sich die Initiatoren über Sponsoren aus dem Brandschutzbereich. Die allerdings halten sich bisher zurück.
Hinzu kommt noch ein ganz anderes Problem: „Ich sehe ja ein, dass Sponsoring mit Gegenleistung besser funktioniert. Aber außer einigen Werbehinweisen können wir nicht viel bieten.“ Die Spendenbereitschaft kultur­interessierter Bürger hat dabei auch ihre Kehrseiten. So entsteht auf dem Museumsvorplatz gerade eine Installation aus dutzenden, alten Feuerlöschern. „Anfänglich haben wir uns gefreut, wenn Menschen uns ihre alten, abgelaufenen Feuerlöscher überlassen haben. Bald aber stellte sich heraus, dass das auch schlicht daran liegt, dass die fachgerechte Entsorgung von Löschmitteln durchaus kostspielig sein kann. Die Löscher dann zu spenden erleichtert Einiges.“
Über Spenden jeglicher Art freut sich das Museum natürlich trotzdem. Die Haupthalle ist zwar mittlerweile zu gro­ßen Teilen renoviert und frisch gestrichen, los gehen kann es trotzdem noch nicht: Um Brandschutzbestimmungen erfüllen zu können, braucht auch ein Museum voller historischer und moderner Löschmittel eine angemessene Anzahl an Fluchttüren. Und die in das dicke Gemäuer zu schlagen und auszuschildern, würde rund 20.000 Euro kosten, rechnet Holger Ertel vor.
Zwar gibt es Spender, die auch regelmäßig Geld überweisen – reich ist der Trägerverein aber dadurch noch lange nicht. „Wir haben das Problem, dass unser Thema auf eine gewisse Art zu profan ist. Der Beruf Feuerwehrmann ist noch immer ein typischer Kindheitstraum der Masse. Aber die Menschen, die beispielsweise eine Kunstausstellung fördern, gehören meist zu den oberen zehn Prozent der Gesellschaft“, sinniert Holger Ertel. Dort liege dann eben auch einiges an Geld – während die Masse nicht unbedingt bereit oder in der Lage sei, Kultur in größerem Maße zu fördern.
Es ist allerdings auch Land in Sicht: „Wir hoffen, dass wir die Haupthalle abnehmen lassen können im Lauf des Jahres 2013“, so Holger Ertel. Wann genau der freie Betrieb losgehen kann, ist aber weiterhin unklar.
Bis dahin werden Baustellenführungen für Gruppen ab zehn Personen angeboten.

Weitere Infos auch dazu im Internet unter der Adresse www.FeuerimRevier.de.

„Feuer.Wehrk“-Vorsitzender Holger Ertel an der Kanone des TRO-LF 3000 von 1973, einem Trockenlöschfahrzeug mit 3.000 Litern Fassungsvermögen. Foto: Winkelnkemper
Na, haben Sie Holger Ertel gleich entdeckt? Unser Foto zeigt den Vorsitzenden von „Feuer.Wehrk“ mit einigen Ausstellungsstücken zum Thema Feuerwehruniformen. Foto: Winkelnkemper
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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