Buchkompass: Die Stadt der Schattenschläfer
Jugendroman von O. Vieweg
Der Harz ist eine der schönsten Regionen Deutschland und noch dazu eine Gegend mit vielen Mythen und Legenden. Das liegt nicht nur am Brocken und den damit verbundenen Hexen, sondern auch an den Märchen, die de Gebrüder Grimm dort gesammelt haben und an der Geschichte der Region selbst. Es ist kein Wunder, dass immer wieder Autoren diese Gegend für die Schauplätze ihrer Romane machen.
Olivia Vieweg hat sich für ihren Roman, Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume, erschienen beim Ueberreuter Verlag, ganz speziell die Stadt Quedlinburg ausgesucht, denn auch dort gibt es viele Sagen und Legenden. Ganz besonders schlimm scheint es dort mit Blasmusik zu sein, denn diese Art der Musik ist quasi der Aufhänger für alles und die einzige Musik, die man in der Stadt toleriert. Das passt Elly, der Protagonistin, so gar nicht.
Elly hört nämlich gerne Heavy-Metal und das auch gerne laut und da bekommt man schon sehr böse Blicke zugeworfen. Elly will deshalb und auch wegen des anstehenden Blasmusik-Wettbewerbs weg aus Quedlinburg. Leichter gesagt als getan, denn die Stadt möchte sie nicht so wirklich gehen lassen, so scheint es zumindest. Zum Glück nimmt der neue Musiklehrer ihre Sorgen ernst und hat auch an mehr Musik Interesse als nur an Blasmusik. Endlich fühlt sich Elly verstanden. Doch wieso wird es in Quedlinburg plötzlich so merkwürdig und was für Gestalten nun hier rumschleichen…. Elly und ihre Freunde müssen sich dem Geheimnis der Stadt stellen und, wenn wundert es, das wird ähnlich gerne gesehen, wie Heavy-Metal, denn viele sind involviert und versuchen alles, das Geheimnis geheim zu halten.
Ein durchaus gelungener fantastischer Roman für Jugendliche mit tollen Figuren. Nein, kein Vergleich zu ähnlichen Romanen und Serien, für diese Altersklasse, aber trotzdem unterhaltsam. Und nein, Elly ist auch keine neue Wednesday Adams, wie es angekündigt wird. Das Buch ist nur unterhaltsam und die Figuren nur gelungen. Der Spannungsbogen und der Schreibstil sind das einzige, das überdurchschnittlich ist und das Geheimnis bietet sogar etwas mehr als Durchschnittlichkeit, aber dann wird daraus zu wenig gemacht. Interessant ist der Exkurs zur Musik und ansprechend die Illustrationen von Jana Heidersdorf.
Fazit: Insgesamt ist das herausragendste am Buch Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume der Titel, der Rest ist ein durchschnittliches Buch mit tollen Figuren und ansprechenden Illustrationen. Das ist in Ordnung und macht trotzdem Spaß, man muss sich aber selbst dann nicht besser machen, als man wirklich ist, und unpassende Vergleiche ziehen, um das Buch besser verkaufen zu können.
Autor:Martin Wagner (Die PARTEI Hattingen) aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.