"Jugend musiziert" auch in digitalen Zeiten

Freuen sich auf „Jugend musiziert“: v.l. Musikschullehrerin Anja Loddenkämper, Dr. Monika Burzik, Vorsitzen des Vorstandes des Regionalausschusses „Jugend musiziert“, die Teilnehmerinnen in der Querflöte aus Hattingen, die Schülerinnen Sarah Klose (18) und Jodie Schwetke (11), sowie Sparkassen-Marketing-Chef Udo Schnieders und Musikschulleiter Peter Brand. Foto: Pielorz
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Seit 1963 gibt es bereits den Klassiker im Wettbewerb: „Jugend musiziert“. Und auch in diesem Jahr geht er zunächst in Regionalwettbewerben an den Start. Der Landeswettbewerb findet am 21. März in Köln statt, dann folgt der Bundeswettbewerb. Möglichst weit wollen dabei auch die Hattinger Mitstreiter kommen.

„Ich bin jetzt elf Jahre hier und in den Anfängen hat die Hattinger Musikschule keine Teilnehmer zu diesem Wettbewerb geschickt. Jetzt freue ich mich sehr, dass es in diesem Jahr sechs junge Musiker sind“, so Musikschulleiter Peter Brand.
Eine von ihnen ist die elfjährige Jodie Schwetke, die bereits im letzten Jahr dabei war und den ersten Preis für Querflöte einheimste. In diesem Jahr will sie es ebenso gut machen und auf jeden Fall einen guten Platz im Landeswettbewerb erreichen. Sie hat Querflöte im Rahmen des Jeki-Projektes erlernt.
Unumstritten ist das Jeki-Projekt gerade in diesen musikalischen Kreisen nicht. Befürchtet man doch durch die massenhafte Musikalisierung, dass die Spitzenmusiker im Einzelunterricht nicht mehr genügend Förderung finden. Musikschulchef Peter Brand bezieht klar Position. „Jeki als Massenbewegung und Spitzenmusiker müssen sich nicht ausschließen, wie das Beispiel von Jodie zeigt. Die Musikschulen müssen soviel Geld einsparen, dass ihre Existenz ohne Jeki mehr als gefährdet wäre. Musikschule ist heute ein Unternehmen geworden, welches finanziell kalkulieren muss. Und es ist in Einzelfällen durchaus so, dass nicht mehr jeder Einzelunterricht zeitlich möglich wird.“ Das liebe Geld – da kommt auch die Sparkasse als Sponsor mit ins Boot, die zum wiederholten Male den Wettbewerb „Jugend musiziert“ unterstützt.
Mit dabei ist auch die 18jährige Abiturientin Sarah Klose. Für sie ist aber „Dabeisein alles“. „Ich finde nicht immer die Zeit zum üben, die ich bräuchte. Dazu ist einfach für die Schule zuviel zu tun.“
Das merken auch die Offiziellen des Wettbewerbes, die sich zur Zeit über 144 Anmeldungen in der Region freuen können. „Das ist nicht schlecht, aber es könnten mehr sein“, erklärt Dr. Monika Burzik, Vorsitzende des Vorstands des Regionalausschusses „Jugend musiziert“. „Wir merken schon, dass durch G 8 die Zeit für viele Schüler immer knapper wird. Und zu einem Musikinstrument gehört das regelmäßige Üben dazu, damit es irgendwann auch gut klingt.“
Jodie bringt es dabei auf einen Punkt. „Für mich ist das Üben Freizeit.“ Fast jeden Tag übt sie auf der Querflöte. Und Musikschullehrer Peter Brand ergänzt: „Das ist der Punkt. Wenn ich in Musik etwas erreichen möchte, dann muss ich das als Freizeit verstehen. Jeki kann nur Musikalisieren. Nicht jeder wird dadurch ein Instrument wirklich richtig gut erlernen.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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