Industriemuseum Henrichshütte wird dicht gemacht
(von Manfred Sander)
Weil es bei Regen an vielen Stellen schon durchleckte, wird derzeit das Dach des Industriemuseums auf dem Hüttengelände restauriert. Ungefähr 2.000 Quadratmeter des Daches müssen erneuert werden.
„Der Schaden war schon massiv“, sagt Robert Laube, der Museumsleiter. Das gesamte Dachholz, eine Holzverschalung oberhalb der Stahlkonstruktionen, musste komplett ausgetauscht werden, weil es morsch und von Schimmel befallen war. Aber nicht nur das Dach, auch die darunter liegende ehemalige Gebläsehalle wird von Grund auf instand gesetzt.
Wo früher zehn riesige Gebläsemaschinen den Platz beanspruchten, jedes dieser stählernen Ungetüme hatte ein Gewicht von 500 Tonnen, stehen jetzt Baugerüste, die bis zum Dach reichen.
Nur eine dieser gewaltigen Maschinen steht hier noch, neben einer der Turbinen, die für die Luftzufuhr im Hochofen gebraucht wurde.
Über das Baugerüst gelangt man auf das Dach. Hier befindet sich die sogenannte Dachraupe. Die Dachraupe ist ein pyramidenförmiges gläsernes Oberlicht, welches das Dach mittig fast über seine gesamte Länge in zwei Hälften teilt. Auf einer Länge von 40 Metern ist es mit einer dicken Baufolie verhüllt.
Darunter werden alle Fenster und Stahlrahmen des Oberlichtes erneuert, wobei die Außenseite mit einer speziellen Beschichtung versehen wird, um eine erneute Korrosion zu verhindern.
Innen wird die Gebläsehalle zur Sicherung des historischen Bestandes unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert.
„Die reine Bauzeit beträgt bis jetzt gut ein Jahr und wird bis Ende 2012 abgeschlossen sein“, erläutert Norbert Tempel, der den Umbau leitet.
Ab Frühjahr 2013 kann die Halle dann für Ausstellungen genutzt werden, deren Exponate auch das ungeheizte Raumklima der Halle vertragen.
Die Baukosten von insgesamt 2,9 Mio. Euro übernimmt zu 80 Prozent das Land NRW, die verbleibende Restsumme von rund 580.000 Euro wird vom LWL getragen.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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