Hobby-Tenor bereist mit Musik die Welt

Eckhardt Habicht liebt die Musik. Der Hobby-Tenor steht gern auf den Bühnen der Welt.
Foto: Winkelnkemper
  • Eckhardt Habicht liebt die Musik. Der Hobby-Tenor steht gern auf den Bühnen der Welt.
    Foto: Winkelnkemper
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

(von Alex Winkelnkemper) Dutzende Castingshows versuchen seit Jahren, schlummernde Talente auf die große Bühne zu holen. Dabei liegt alles ganz nah: Ein Sprockhöveler ist Hobby-Tenor. Und bereist damit die Welt.

Im „normalen Leben“ ist Eckhardt Habicht Verwaltungsangestellter im Gladbecker Ordnungsamt. Auch dort sind seine Aufgaben nicht allzu gewöhnlich: Er ist zuständig für die Organisation der Kampfmittelbeseitigung. „Wir sorgen eben für die Räumung, Notunterkünfte und so weiter, wenn irgendwo eine Bombe entschärft werden muss.“ Dabei helfen zwar auch Experten, die Verantwortung ist trotzdem groß!
Am Wochenende zieht es ihn dann auf die Bühne. Der Tenor hat alles im Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne – und scheut sich auch nicht vor den ganz großen Bühnen! „Zu Anfang habe ich versucht, meine Arbeit und mein Hobby strikt zu trennen. Irgendwann geht das natürlich nicht mehr.“ Die Kollegen reagierten allerdings meist positiv, auch wenn sie erst einmal komisch dreinblickten – ein klassisch singender Verwaltungsbeamter passt eben nicht ins typische Klischeebild.
Eckhardt Habicht genießt durch sein Doppelleben dabei klare Vorteile: Zum einen hat er einen angenehmen Ausgleich zu seinem Job. Zum anderen muss er nicht alle Auftrittsmöglichkeiten annehmen, die ihm geboten werden. „Die Sicherheit, nicht allein von der Musik leben zu müssen, ist schon angenehm“, meint der 49-jährige. „Das empfinde ich schon als Privileg, einfach Konzertangebote auszuschlagen, wenn sie mir nicht zusagen.“ In der musikalischen Szene hat sich Eckhardt Habicht mittlerweile einen Namen gemacht. „Ich mache das seit 25 Jahren, da bildet sich schon ein fester Stamm von Menschen, die mich für Konzerte buchen.“
Hinzu kommt der Kollegenkreis – man kennt sich. „Wenn jemand wegen Krankheit ausfällt, wird eben Ersatz gesucht, da springe ich auch gerne mal ein!“ Zu routiniert möchte sich Habicht aber dennoch nicht geben, „Einfach so runtersingen geht schief!“, betont er.
Der heute 49-jährige begann bereits früh, sich für Gesang zu interessieren. Anfänglich im Chor, später mit Gesangsunterricht – bis hin zu Privatunterricht an der Essener Folkwang-Musikschule. Im Alter von 25 Jahren folgte das erste Solo-Konzert, heute sind es rund 20 Auftritte pro Jahr. „Das ballt sich natürlich um Weihnachten und Ostern herum“, stellt Habicht fest. „Allein in diesem November waren es schon zehn Konzerte.“ Seine Musik trug ihn in die Welt: Er sang bereits im Stuttgarter Kammerchor, seine spätere musikalische Arbeit brachte ihn nach Israel, nach Jordanien und sogar in die weltberühmte Oper in Sydney!
Seit 1999 lebt der Tenor in Hattingen. Sein erstes Konzert in der Stadt gab er allerdings erst Anfang dieses Jahres. Lampenfieber sucht den Sprockhöveler dabei nicht mehr heim – den Respekt vor der Bühne aber hält er für wichtig. „Die innere Spannung muss bleiben!“ Ein Resümee seiner bisherigen Karriere fällt ihm leicht, auch wenn natürlich noch lange nicht Schluss sein soll. „Ich bin viel in der Welt gewesen, habe viele Ziele erreicht. Das ist schon gut für das Ego. Natürlich nicht als Selbstzweck, aber man nimmt es gerne mit!“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.