Buchkompass: Das verborgene Reich Die Suche
High Fantasy von J.H. Junge
Fantasy als Genre ist sehr beliebt, sowohl bei Leser*innen als auch bei Autor*innen. Die Gründe sind vielfältig, ein Hauptgrund dürften aber die unendlichen Möglichkeiten sein, die man als Autor*in hat und auf die man als Leser*in treffen kann. Es gibt bei Fantasy kaum eine Grenze, allerhöchstens zu einem anderen Genre in der näheren Umgebung, etwa hin zum Historischen oder zur Sciencefiction.
Diesen Umstand der unendlichen Möglichkeiten hat sich J. H. Junge zunutze gemacht und mit Das verborgene Reich – Die Suche, den ersten Band seiner Reihe geschrieben und mit BoD – Books on Demand veröffentlicht. Die Welt, in der das Buch spielt, ist definitiv dem Untergenre High Fantasy zuzuordnen, viel Magie, sehr viel Mittelalterliches und natürlich eine passende Quest. Der erste Band stellt die vier Protagonisten und die Welt, in der sie leben, ausführlich vor und erst gegen Ende ist die Truppe komplett und bereit sich den Gefahren gemeinsam zu stellen.
Die spätere Gruppe besteht aus den Rangern Syde und Hilca, die bei einer Mission einer Intrige auf die Spur kommen, die für einige Mitglieder der Ranger zu einer tödlichen Gefahr wird. In der Magierakademie entdeckt fast zeitgleich Avid, dass magische Objekte, die für die Welt unersetzbar und notwendig sind, verschwunden sind. Seine Suche bringt ihn auf die Spur der Ranger. Weit entfernt muss Lumon, nach dem Tod seines besten Freundes, seine Heimat verlassen und sich den Gefahren der Wüste stellen. Diese drei Handlungsstränge dienen zwei Dingen, dem Vorstellen der Protagonist*innen und Antagonist*innen und der Vorstellung der Welt. Letzteres geschieht geschickt verwoben mit der Geschichte und einigen gelungenen Illustrationen und Karten. Das Treffen der vier Protagonist*innen findet sehr spät im Buch statt und so kann man sich lange an den drei Strängen erfreuen, die alle ihren eigenen Reiz und eigene Gefahren haben, obwohl natürlich ein Zusammenhang besteht.
Die Protagonist*innen wurden nun vorgestellt und es wurde auch schon gesagt, dass die Geschichte spannend und voller Gefahren ist. Kommen wir nun zu anderen Dingen. Der Spannungsbogen passt, leider hat der Autor einige Seiten gebraucht, um selbst in die Geschichte reinzukommen. Hier hätte ein gutes Lektorat sicher geholfen, denn weniger motivierte Leser*innen würden vielleicht zu früh aufgeben und die Geschichte dann verpassen. Neben diesem Manko gibt es aber auch noch einen überzeugenden Grund, das Buch zu lesen. Die Welt selbst, die, wie bereits geschrieben, in der Geschichte selbst vorgestellt und beschrieben wird, ist außergewöhnlich und da dürfen wir in den weiteren Bänden sicher nicht einiges erwarten. Mich hat sie an die grandiose Teppichwelt von Pratchett erinnert, ohne den satirischen und humoristischen Beiklang. Mehr möchte ich hier nicht verraten und so viel mehr weiß ich auch nicht, denn es gibt noch viele unbeantwortet und vermutlich auch einige noch nicht gestellt Fragen zum Hintergrund. Insgesamt ist der Auftakt der Reihe ein gelungener Roman und das überwinden der ersten Seiten lohnt sich definitiv.
Fazit: Für Die Suche, der erste Band der Reihe um Das vergessene Reich, braucht man etwas Geduld und Motivation, um die schwachen ersten Seiten zu überwinden. Danach kann man eine gute Geschichte in einer besonderen Welt mit runden Prota- und Antagonist*innen erleben. Ich freue mich auf den zweiten Band und wünsche mir dann mehr Informationen zur Welt.
Autor:Martin Wagner (Die PARTEI Hattingen) aus Hattingen |
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