Hattinger Kreuz-Weg: vierter Standort
Im vergangenen Jahr war es eine Premiere, jetzt wird die Idee in anderer Form neu aufgelegt: In 7 Wochen von Aschermittwoch bis Ostern 2012 wird das orangefarbene Kreuz des Hattinger Künstlers Holger Vockert an sieben Standorten in Hattingen aufgestellt.
Weiterführende Schulen in Hattingen haben sich in ihren Religionskursen mit dem Kreuz beschäftigt und überraschende und beeindruckende Assoziationen erarbeitet.
Der „Weg“ des Kreuzes wird Woche für Woche bekannt gegeben – durch die Wahl ihrer Standorte wollen die Schülerinnen und Schüler Aufmerksamkeit, Gespräche und Auseinandersetzung ermöglichen.
Das organgefarbene Kreuz steht nun an der vierten Station, dem Synagogenplatz. Die Realschule Grünstraße hat sich damit einen geschichtsträchtigen Ort gesucht für „ihre“ Station: Den Ort, an dem die kleine Synagoge der israelitischen Kultusgemeinde gestanden hat. Sie wurde 1938 in der Reichspogromnacht niedergebrannt. Heute führt die August-Bebel-Straße über das Gelände der Synagoge. Das orangefarbene Kreuz, wie es jetzt dort steht, bringt eine Verbeugung zum Ausdruck.
„Denn wir möchten hinsehen auf den Gedenkstein, die Stolpersteine, die Straßennamen, wir möchten erinnern an die Synagoge, möchten von unerträglichen Anfeindungen, Benachteiligungen und Grausamkeiten erzäh-len. Und wir möchten fragen, was heute ist und wo heute Ausgrenzung vorkommt. Das Kreuz, an dem der Jude Jesus hing, dessen Arme für alle offen waren, ist bleibende Mahnung“, so die Schüler zur Wahl des Standortes.
Bis kommenden Mittwoch, 21. März, steht das Kreuz nun auf dem Grünstreifen an der August-Bebel-Straße. Danach wird es zu seinem fünften Standort gebracht. Die Klasse 8c der Gesamtschule Welper hat die Verantwortung für den fünften Standort.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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