Hattingen: Kulturforum unter städtischer Leitung kommt doch nicht

Kultur-Dezernentin Beate Schiffer. Foto: Stadt Hattingen
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Hattingen wird doch kein Kulturforum bekommen – zumindest nicht unter städtischer Leitung. Dieses Ergebnis brachte die jüngste Sitzung vom „Runden Tisch Kunst & Kultur“.

„Das Treffen des runden Tisches hat ergeben, dass wir kein Kulturforum anbieten werden“, so Kulturdezernentin Beate Schiffer zum STADTSPIEGEL.
An besagter Sitzung, so war zu vernehmen, hätten in erster Linie Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie an Kunst interessierte Hattinger teilgenommen. Künstler waren sozusagen nicht vertreten. Beate Schiffer: „Es bleibt jedoch den Hattinger Künstlern unbenommen, ein solches Forum ohne städtische Beteiligung selbst auf die Beine zu stellen.“
Zu diesem Zeitpunkt möchte die Dezernentin noch nicht ins Detail gehen und verweist auf die nächste Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstag, 19. Februar, 17 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Hattinger Rathauses. Dort wird das Thema dann auf der Tagesordnung stehen.

„Runder Tisch Kunst & Kultur“

Der „Runde Tisch Kunst & Kultur“ hatte das Ziel, Ideen zur Vorbereitung der Umsetzung der nächsten Maßnahme der Kulturagenda 2020, dem „Kulturforum“, zu sammeln. Hervorgegangen ist er aus der Kulturentwicklungsplanung bereits im Jahr 2013. Damals wurden von allen Beteiligten aus den erarbeiteten strategischen Zielen Maßnahmen entwickelt, die durch die Verwaltung umgesetzt werden sollten.
Während das „Kulturforum“ jetzt das städtische „Aus“ ereilte, soll die Idee eines „Kulturkatasters“ für die Stadt unter dem Namen „Kultur@Kompakt – der Hattinger Online Service“ jetzt voran getrieben werden.
Das System soll von den Nutzern selbst mit Informationen gefüllt werden. Hierzu gehört die Erstellung eines eigenen Profils mit Adress- und Kontaktdaten, Kurzbeschreibung der eigenen Arbeit/Tätigkeit mit Fotos oder anderen Medien. Mit Hilfe der digitalen Plattform sei es, so die Verwaltung, möglich, „neue“ Kulturaktive kennenzulernen und die Vernetzung und Kommunikation untereinander zu fördern. Alle, die Angebote suchen, wie Musiker für ein Straßenfest oder Bildhauer und Maler für eine Kunstaktion, würden bei Kultur@Kompakt fündig.

"Bufdi" gesucht für Kultur@Kompakt

Die Einführung und der Betrieb von Kultur@Kompakt erfordert nach Meinung der Stadtverwaltung allerdings einen hohen Arbeitsaufwand. Zum Beispiel müssten vorhandene Daten recherchiert, überprüft und in das System eingepflegt werden. Neue Nutzer müssten geworben werden. Neu eingegebene Daten müssten überprüft und freigegeben werden. Mit dem im Fachbereich Weiterbildung und Kultur vorhandenen Personal sei diese zusätzliche Aufgabe nicht zu bewältigen.
Daher war von der Verwaltung geprüft worden, ob ein Bundesfreiwilligendienstleistender („Bufdi“) eingesetzt werden kann. Die jährlichen Kosten betragen, abhängig vom Alter und ob zusätzlich eine Unterkunft gestellt werden muss, zwischen 3.100 und 9.000 Euro. Die Finanzierung soll über Sponsoren erfolgen. Sponsorzusagen in Höhe von 7.250 Euro liegen inzwischen vor, so dass ein zwölfmonatiger „Bufdi“-Einsatz schon finanziert wäre.
„Wir haben die Stelle bereits ausgeschrieben“, sagt Beate Schiffer. „Ich wünsche mir, dass wir im Sommer mit ,Kultur@Kompakt – der Hattinger Online Service‘ loslegen können.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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