FernsehKURZkritik: "Tatort: Machtlos“, Sonntag, 6. Januar 2013, ARD
Zwar gab es diesmal einen aberwitzigen Plot, aber das ist beim TO nichts Neues.
Störender waren Ungereimtheiten, etwa wenn der Satz fällt „ Der Mann ist kein Psychopath, er weiss genau, was er will.“ Oops, das ging schief, denn auch ein Psychopath weiss genau, was er tut, ein Psychopath definiert sich ganz anders, er zeichnet sich im wesentlichen durch fehlende Empathie aus.
Weiteres Beispiel einer Ungereimtheit: Wenn jemand sagt „ Ruhe bitte, Besprechung!“, wenn sowieso kaum einer im Raum spricht.
Man wüsste manchmal, was Regisseure bei ihrer Ausbildung so lernen, bzw. nicht lernen.
Wenn alle Kommissare im realen Leben so schlecht wären wie die im Fim, dann wäre es nicht gut um das Land bestellt. Doch gemach, Krimis im TV sind Fiktion.
Viel interessanter war die gewollte oder ungewollte Parallele zum Fall von Magnus Gäfgen, dem die Polizei 2002 Folter androhte, weil sie glaubte, der von ihm entführte Junge, Jakob von Metzler, sei dadurch womöglich noch zu retten gewesen. Gäfgen erhielt wegen der angedrohten Folter 3.000 Euro Schadensersatz. Er sitzt als Kindesmörder (noch) in Haft.
So ist nunmal die Rechtslage in Deutschland und Europa, manch einer kann es kaum glauben.
Und auch bei diesem „Tatort“ mag so manch einer bedauert haben, wie nett und freundlich die Kommissare mit dem merkwürdigen Entführer mit dem noch absurderen Motiv umgingen.
Auch dieser TO war solide Fernsehunterhaltung, etwas langsam, aber nicht ohne Spannung.
Autor:Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr |
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