Fernsehkritik: "Tatort: Der tiefe Schlaf", Sonntag, 30. Dezember, 20.15 Uhr, ARD

ARD/BR TATORT, "Der tiefe Schlaf", am Sonntag (30.12.12) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Von links: Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) mit Kollege Lochbigl (Hans Jochen Wagner) am Tatort. | Foto: Bild: BR/Kerstin Stelter
  • ARD/BR TATORT, "Der tiefe Schlaf", am Sonntag (30.12.12) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Von links: Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) mit Kollege Lochbigl (Hans Jochen Wagner) am Tatort.
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Seit 1970 ist der „Tatort“ ein Highlight im deutschen TV. Früher waren es echte Straßenfeger, mittlerweile hat es sich zwar relativiert, aber die Zuschauerzahlen sind immer noch beeindruckend: Laut Angaben der ARD war der erfolgreichste Fernsehfilm des Jahres 2012 „Tatort: Das Wunder von Wolbeck" (12,19 Millionen Zuschauer), und der 2. Teil der Episode „Wegwerfmädchen“ des NDR Tatorts hatte 11,02 Millionen Zuschauer.

Jeder „Tatort“ muss natürlich versuchen, sich irgendwie von den anderen abzuheben, seine eigenen Charakteristika zu entwickeln, gar keine leichte Aufgabe, ein Schuss Lokalkolorit reicht da nicht aus, man konzentriert sich eher auf die Charaktere der Kripobeamten, auf ungewöhnliche Handlungen usw.

Diesmal mussten die Bayern Profil zeigen.
Eine Schülerin wird auf dem Nachhauseweg ins Jenseits befördert. Die Kommissare, pardon HAUPTkommissare, Franz Leitmayr und Ivo Batic und Assistent Gisbert (wer hat den Mann nur Gisbert genannt ?) schalten in den Actionmodus und beginnen die Suche nach dem Mörder. Eins von mittlerweile schon insgesamt 21 (sic) Tatort Teams löst diesen Mordfall, diesmal in München.

Die beiden im Dienst ergrauten Schnüffler ziehen ihre Routine durch, aber am erfrischendsten ist die Rolle des jungen Assistenten mit seinen unkonventionellen Ansätzen; aber leider ermittelt der zuviel auf eigene Faust, was ihm zum Verhängnis wird.
Schade, der Drehbuchautor hätte ihn besser behalten – für weitere Folgen, als Manifestation neuer Methoden und out of the box Denkens.

Persönliche Beziehungsquerelen zwischen den langjährigen Kollegen scheinen ein durchgehendes „Tatort“ Motiv zu sein – leider zuviel des Guten, es ist zu exaltiert.
Das könnte man gut ersetzen - mit mehr detektivischer Analytik, wie es so meisterhaft in der ersten Hälfte des Films gemacht wurde.

Der Plot war gut, Spannung war vorhanden, ein Schuss Humor, Drama, Action, unerwartete Wendungen – Chapeau! Es war ein sehr gelungener „Tatort“.

Den nächsten Tatort gibt es bereits am Neujahrstag:
"Tatort: Scheinwelten", Dienstag, 1. Januar, 20.15 Uhr, ARD
Schauen wir mal.

Autor:

Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr

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