Depot-Objekt des Monats im Museum Bügeleisenhaus
Erinnerungen an die Ruhrschifffahrt
Zur Erinnerung an die Ruhrschifffahrt zeigt der Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V. im Schatzfenster am Haldenplatz 1 als Objekt des Monats ein Seil, wie es die Treidelschiffer auf der Ruhr einst nutzten. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein historisches Objekt.
Durch den expandierenden Steinkohlebergbau gewann die Ruhr an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert als Transportweg an Bedeutung. Zwischen 1776 und 1780 wurde ihre Schiffbarmachung vorangetrieben und später durch Schleusenbauten verbessert und gesichert.
Die vorwiegend auf der Ruhr verwendeten Schiffstypen waren die Ruhr-Aake. Das waren kleine Lastensegler, die von am Ufer laufenden Pferdegespannen getreidelten, das heißt an Leinen gezogenen wurden. Hiervon zeugen heute die verbliebenen Leinpfade.
Doch seit Mitte des 19. Jahrhunderts führte der Eisenbahnbau zunehmend zum Bedeutungsverlust des Flusses als Transportweg. Wurden um 1860 noch dreißig bis sechzig Prozent der Kohle aus den umliegenden Gebieten auf der Ruhr transportiert, kam die Schifffahrt auf der Ruhr schon in den 1870er Jahren zum Erliegen.
Heute ist die Ruhr von der Mündung in den Rhein bis zum Ruhr-Kilometer 41,6 in Rellinghausen für Fahrzeuge mit Maschinenantrieb schiffbar. Bis zum Kilometer 12,208 an der Schlossbrücke in Mülheim ist die Ruhr zur Bundeswasserstraße ausgebaut, auf der auch Berufsschifffahrt stattfindet. Die heute zumeist gut ausgebauten, fast überall asphaltierten ehemaligen Treidel- bzw. Leinpfade der Ruhrschifffahrt teilen sich heute Fußgänger und Radfahrer. Sie sind nunmehr Teil des Ruhrtalradwegs. Authentische Abschnitte mit originalem Pflaster bestehen unter anderem unterhalb des Isenbergs und an der Brücke am ehemaligen Holteyer Hafen.
Auf die Bedeutung des Winzer Ruhrbogens in Hattingen weist der Initiativkreis zum Erhalt des Ruhrbogens im Juni mit einer Infotafel hin, ein QR-Code kann für weiterführende Informationen aufgerufen werden.
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