Eine Reise zurück in der Zeit - Eisenerzverhüttung erlebbar gemacht in Hattingen
Zum 10-jährigen Jubiläum von „Bursches mobilen Rennofen“ wird der Startschuss zu einer neuen Kooperation zwischen dem Gymnasium Holthausen und dem LWL-Industriemuseum Henrichshütte gegeben.
Am 30.08.2024 wird eine jahrgangsübergreifende Schülergruppe des Gymnasiums Holthausen auf dem Gelände der Henrichshütte einen Rennofen fahren und so das Prinzip der Eisenerzverhüttung erleben.
Das Produkt der Rennofenfahrt ist die sogenannte Luppe, der feste Eisenschwamm, welcher aus
schmiedbarem Rohstahl und Resten nichtschmiedbarer Schlacke besteht. Schon seit der Eisenzeit ist es den Menschen möglich, aus Eisenerz Stahl herzustellen. Während dieser Prozess sonst mehrere Tage mit kontinuierlicher Betreuung benötigt, hat Susan Eva Bursche, Lehrerin am Gymnasium Holthausen, mit ihrem „mobilen Rennofen“ bereits 2014 eine Möglichkeit entwickelt, den Prozess der Rennofenverhüttung auf einen für Schulen praktikablen Zeitrahmen von sechs Stunden mit einem guten Ergebnis zu reduzieren.
Die Fotos zeigen ihre Rennofenfahrt mit einer Schülergruppe während der ExtraSchicht 2016 im LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne.
Die Arbeit am Rennofen, das Befüllen des Ofens mit Erz und Kohle und das Pumpen des Blasebalges ist Teamarbeit, aber bei einer Fahrt von sechs Stunden auch sehr monoton und anstrengend. In der Kooperation erhalten die Jugendlichen daher zeitgleich durch die engagierte, aktive und auch ehrenamtliche Belegschaft der Henrichshütte Hattingen eine Hochofenführung und damit die Möglichkeit zum Vergleich der beiden im Ergebnis sehr unterschiedlichen Stahlherstellungsverfahren. Anders als im Rennofen ist das Eisenprodukt aus dem Hochofen flüssig und wird in der Gießerei weiterverarbeitet. Die Henrichshütte bietet daher den Jugendlichen mit einem Workshop in der Gießerei an, auch diesen Arbeitsprozess in der Gießerei zu erleben und ein weitgehend selbst hergestelltes Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen.
Die Veranstaltung startet um 12.00 Uhr. Für Besucher des Museums ist zuschauen erlaubt und auch einmal selbst den Blasebalg zu bedienen, wird möglich sein.
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.