Buchkompass: Der Wald von Tibor Rode
Ein gut recherchierter Ökothriller

Die Menschheit steht immer wieder aus anderen Gründen am Abgrund. Der Kalte Krieg mit der immanenten Gefahr des Atomkriegs, Unfälle an Atomkraftwerken, Klimawandel und natürlich die angekündigten Apokalypsen der Religionen. Der Untergang ist quasi immer Thema. Aktuell ist es hauptsächlich der Klimawandel, der in den Medien behandelt wird, in Film und Fernsehen ist man da etwas kreativer.
Tibor Rode hat sich für seinen Öko-Thriller Der Wald, erschienen im September bei Droemer Knaur, zwei sehr aktuell Themen als Grundlage gewählt, KIs und Umweltschutz. Entstanden ist ein Thriller, der von der Intelligenz der Pflanzen, selbstlernenden Algorithmen und einem daraus resultierenden zerstörerischen Ökosystem handelt.

Die Hauptfiguren des Buches sind der Forstwirt und Botaniker Marcus Holland, der sich seit Jahren mit der Intelligenz der Pflanzen beschäftigt und dabei so manchen anderen Botaniker gegen sich aufgebracht hat. Die zweite Hauptfigur ist Waverly Park, ihres Zeichens Archäobiologin. Der Anfang ist schnell erzählt. Aus China werden Pakete mit Pflanzensamen verschickt und diese Pflanzensamen, wenn sie denn eingepflanzt werden, entwickeln sich schnell zu einer Gefahr für den Pflanzenden. Man stelle sich nur vor, diese Pflanzen würden sich ausbreiten. Der Versand der Samen läuft derweil weiter. Für die beiden Protagonisten beginnt das Buch mit dem ersten Treffen. Marcus Holland hält sich für eine Buchpräsentation in den USA auf. Waverly Park ist ebenfalls vor Ort und wird von einem Agenten der Homeland-Security bei einem Attentatsversuch auf Holland erschossen. Das ist der Auftakt Hollands Abenteuer seines Lebens, denn er darf sich mit den Pflanzen intensiver beschäftigen und beginnt eine Reise um die Welt.
Gleichzeitig verfolgen wir Waverly Parks Weg zum ersten Treffen mit Holland. Der erste Schritt beginnt für sie vor vielen Jahren, als sie ihre Suche nach einer ominöse Urpflanze beginnt. Auch sie erlebt viele Abenteuer bis zum Treffen.
Neben diesen beiden Protagonisten gibt es noch einige spannende Nebenfiguren und auch tolle Antagonisten, wie den ominösen Silva, der nie persönlich in Erscheinung tritt. Auch anderen Personen traut man viel zu und wird dann doch überrascht.

Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die Figuren rund und absolut passend konzipiert. Man merkt dem Autoren und dem Buch an, dass hier sehr gut und intensiv recherchiert worden ist. Als Lesender lernt man viel über Pflanzen und auch das eine oder andere über KIs. Die zwei Zeitebenen der Geschichte von einem Zeitpunkt fort Richtung Zukunft und von aus der Vergangenheit Richtung Gegenwart ist wirklich toll und es macht Spaß beiden Wegen zu folgen und die Figuren kennenzulernen. Die Story ist spannend erzählt und beängstigend realistisch. Fast fiebert man irgendwann mit dem Antagonisten mit, da er mit vielen Dingen richtig liegt.

Fazit: Der Wald ist ein wissenschaftlich top recherchierter What-if-Thriller mit tollen Protagonisten und Antagonisten und einer wirklich tollen Story mit Spannung bis zum Schluss. Die Art der Darbietung mit den verschiedenen Zeitebenen ist die Kirsche auf dem Sahnestück und liefert einige Höhepunkte.

Autor:

Martin Wagner (Die PARTEI Hattingen) aus Hattingen

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