Egon Stratmann und seine Kunst: Stadtmuseum zeigt ab heute eine Retrospektive des Blankensteiners
„So ‘ne Scheiße hänge ich mir zu Hause nicht auch noch an die Wand“, meinte mal ein Stahlwerker auf der Henrichshütte zu Egon Stratmann, als der Blankensteiner Künstler wieder einmal dort unterwegs war, um die Arbeitswelt künstlerisch darzustellen.
„Spannend“ findet der 75jährige, den heutigen Wandel in der Kunst mit den einzelnen Strömungen zu erleben. Oft sei für ihn jedoch die Frage, wie lange solche Werke Bestand hätten. Nur wenn sie eine gewisse Zeit überdauern, sind sie nach seiner Definition wirklich Kunst.
Am Schaffen Egon Stratmanns, da gab es auch weit über Hattingen hinaus nie einen Zweifel im Hinblick auf die „Kunstwürdigkeit“. Museumsleiter Walter Ollenik, dessen erste und einzige Ausstellung die Stratmann-Retrospektive im Stadtmuseum sein wird, ehe Witten hier das Zepter übernimmt, nennt den „Blanken Stein“ auf dem Marktplatz vor dem Museum, die Friedhofskapellen an der Waldstraße und der Blankensteiner Straße als beispielhafte Kunst des Hattingers in seiner Heimatstadt. Ebenfalls durch ihn gestaltet wurden Kirchen in Welper und Blankenstein.
„Ich bin seit meiner Kindheit mit Stahl, Bergbau und Kirche verbunden“, sagt Egon Stratmann. Das spiegelt sich in seinen Werken wider. Unter dem Titel „Farbe, Form, Figur – zu Kohle, Stahl und Kirche“, zeigt das Stadtmuseum Hattingen ab Freitag, 18. November, 19 Uhr, bis 29. Januar 2012 eine Ausstellung des Hattinger Künstlers mit 60 Ölgemälden, Gouachen, Skulpturen und Collagen mit Werkstoffen wie Kohle, Stahl und Eisen und Pimenten. Weitere Exponate der Ausstellung sind seine Kirchenbilder. Über viele seiner Werke, die auch schon mal in einer Zeche 1.000 Meter unter Tage entstanden, kann Egon Stratmann auf seine anschauliche Art Anekdoten erzählen.
Zur Ausstellung gibt es Katalog und Begleitprogramm.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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